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Sanierung: Opel will 1,5 Milliarden Euro vom deutschen Staat

Dass GM Bund und Länder für die Opel-Sanierung zahlen lassen will, war ein offenes Geheimnis. Nun ist klar, wie tief der Staat in die Tasche greifen soll. Auch der US-Konzern lässt sich die Rettung einiges kosten - Tausenden Beschäftigten nützt das aber nichts.

Deutschland soll sich mit 1,5 Milliarden Euro an der Sanierung des angeschlagenen Autobauers Opel beteiligen. Das bestätigte das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt. Wie diese Summe zwischen Bund und Ländern aufgeteilt werde, sei Sache der Politik. Insgesamt will die US-Mutter General Motors (GM) in den europäischen Ländern mit Opel-Standorten rund 2,7 Milliarden Euro  einsammeln.   Bei der Präsentation des Sanierungsplans sagte Opel-Chef Nick Reilly, der Autobauer werde bis 2014 rund elf Milliarden Euro investieren, um unter anderem 80 Prozent des Produktportfolios zu erneuern. So kündigte er neben dem bereits geplanten Ampera - einem Hybridauto - die Entwicklung reiner Elektrofahrzeuge an. "Die heutige Ankündigung markiert den Anfang einer neuen Ära“, sagte Reilly. 

Betriebsrat wehrt sich gegen Jobabbau

Eine neue Ära beginnt auch für Tausende Beschäftigte - allerdings eine traurige: Reilly bekräftigte, Opel werde 8300 der 48.000 Arbeitsplätze in Europa streichen und die Kapazität um 20 Prozent kürzen. In Deutschland soll der Jobabbau mehr als 3900 Mitarbeiter treffen. Davon entfallen 1799 auf Bochum, 862 auf die Produktion in Rüsselsheim, 300 auf Eisenach. Im Motorenwerk Kaiserslautern sollen ebenfalls 300 Stellen gestrichen werden. Zudem werden rund 650 Stellen in der Verwaltung in Deutschland gestrichen, wovon vor allem Rüsselsheim betroffen sein dürfte.

Zusätzlich verlangt das Management von den Mitarbeitern einen Sanierungsbeitrag von jährlich 265 Millionen Euro in den Jahren 2010 bis 2014. Das lehnen Betriebsräte und Gewerkschaften derzeit ab, weil sie das Aus des belgischen Standorts Antwerpen nicht mittragen wollen und GM ihnen bisher keine Sicherheiten für ihre Beiträge angeboten habe. Die Verhandlungen stocken. (sf/dpa)

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