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Wirtschaft: Schlagabtausch nach Metall-Tarifrunde - Verhandlungen in Hamburg auf Anfang März vertagt - Keine Bewegung bei der Rente mit 60

Die erste Runde in den Tarifgesprächen für die 3,4 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie ist am Mittwoch im Bezirk Küste ohne Annäherung zu Ende gegangen. Arbeitgeber und die Industriegewerkschaft Metall warfen sich anschließend gegenseitig eine starre Haltung vor und vertagten ihre Gespräche nach nur zwei Stunden auf den 6.

Die erste Runde in den Tarifgesprächen für die 3,4 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie ist am Mittwoch im Bezirk Küste ohne Annäherung zu Ende gegangen. Arbeitgeber und die Industriegewerkschaft Metall warfen sich anschließend gegenseitig eine starre Haltung vor und vertagten ihre Gespräche nach nur zwei Stunden auf den 6. März. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Hans Werner Busch, bezeichnete die IG-Metall-Forderung von 5,5 Prozent als "beschäftigungspolitisches Harakiri". Ein früheres Ausscheiden von älteren Beschäftigten sei nur möglich, wenn die Gewerkschaft als "Obergrenze" einen Verteilungsspielraum von 2,6 Prozent akzeptiere. IG-Metall-Verhandlungsführer Frank Teichmüller warf den Arbeitgebern "Totalverweigerung" vor. Die Positionen lägen noch weiter auseinander, als vor Beginn der Tarifrunde erwartet, sagte der Bezirkschef. Gesamtmetallpräsident Werner Stumpfe sagte, er könne nicht erkennen, dass sich die IG Metall noch an die im Bündnis für Arbeit gemachten Vereinbarungen erinnere.

Im Kernpunkt der Tarifauseinandersetzung, dem im Bündnis für Arbeit angestrebten früheren Ausscheiden älterer Arbeitnehmer, standen sich die Positionen in Hamburg unversöhnlich gegenüber. Die Arbeitgeber beharrten auf ihrem Vorschlag einer verbesserten Altersteilzeit und lehnten eine Rente mit 60 strikt ab. Das Modell, so wie es von der IG Metall vorgestellt worden sei, würde eher zu weniger als zu mehr Arbeitsplätzen führen, sagte Busch. Er forderte Lösungen, die den einzelnen Betrieben Freiraum zur Ausgestaltung ließen.

Die Arbeitgeber zeigten sich nicht bereit, die von der Gewerkschaft geforderte Pflicht zur Wiederbesetzung von Stellen zu garantieren, die durch ein früheres Ausscheiden älterer Arbeitnehmer frei werden. Außerdem lehnten sie erneut einen Rechtsanspruch auf die Frührente ab. Die von der IG Metall verlangten Tariffonds zum Ausgleich der fälligen Abschläge wollen die Arbeitgeber allenfalls in Einzelfällen auf Ebene einzelner Betriebe zulassen. Teichmüller lehnte es ab, über eine Verbesserung der Altersteilzeit zu verhandeln, weil durch sie nicht die gleiche Wirkung auf dem Arbeitsmarkt erzielt werden könne, wie durch die vorgeschlagene Beschäftigungsbrücke zwischen Jung und Alt. Durch die gesetzlich heraufgesetzte Altersgrenze könne etwa ein Werftarbeiter nicht mehr mit 59 Jahren in Rente gehen. Teichmüller erneuerte seinen Vorschlag für bundesweite Verhandlungen über einen früheren Renteneinstieg. Zu dem von den Arbeitgebern genannten Verteilungsspielraum sagte der Bezirkschef, die alten Zahlen würden dadurch nicht besser, dass sie ständig wiederholt würden. Inzwischen gingen die Forschungsinstitute von einem Produktivitätsanstieg von rund drei Prozent aus. Die IG Metall unterstellt bei ihrer Forderung einen Produktivitätszuwachs von 3,5 Prozent und eine Preissteigerungsrate von 1,5 Prozent. Einen halben Prozentpunkt von der Gesamtforderung sollen die Beschäftigten in so genannte Tariffonds einzahlen, aus denen die bei früherem Ausscheiden fälligen Abschläge ausgeglichen werden sollen.

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