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Kraftwerk Datteln

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Schlechte Ökobilanz: Eon schickt Kraftwerksteile einmal um den Globus

So sieht Globalisierung aus: Der Energiekonzern Eon lässt einen großen Teil eines in Westfalen geplanten Steinkohlekraftwerks in China zusammenbauen. Der Transport soll mindestens 40 Millionen Euro kosten.

Allein für den Kessel würden 2000 Tonnen Material vom Duisburger Hafen aus nach Shanghai verschifft, mit weiteren aus Japan gelieferten 2000 Tonnen Material dort zusammengebaut und dann wieder nach Deutschland transportiert, berichtete die in Essen erscheinende "Westdeutsche Allgemeine Zeitung". Die Kosten für diesen Transport lägen bei bis zu 40 Millionen Euro, zitierte das Blatt einen Sprecher der mit dem Kesselbau beauftragten Firma Hitachi Power Europe.

Eon begründet die weite Reise der Teile für das Kraftwerk im westfälischen Datteln damit, dass es in Europa keine kompetenten Kesselbauer mehr gebe. Auf diesem Gebiet verfüge China "beinahe über eine Monopolsituation", zitierte die "WAZ" einen Sprecher. Bei den verschifften Teilen handelt es sich um Kesselwände und -decken, schwere Träger und Stahlrohre.

Umweltverbände kritisierten den Transport: "Unter ökologischen Gesichtspunkten ist das ein Wahnsinn", sagte Thomas Krämerkämper vom Bund für Umwelt und Naturschutz der Zeitung. Der energiepolitische Sprecher der nordrhein-westfälisch Grünen, Reiner Priggen, nannte den Transport "hochgradig unvernünftig". (mhz/AFP)

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