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Wirtschaft: Schlecker verlässt Tschechien

Frankfurt am Main - Aus der insolventen Drogeriemarkt-Kette Schlecker bricht ein erster Teil heraus. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hat die tschechische Tochter des Unternehmens aus Ehingen bei Ulm verkauft.

Frankfurt am Main - Aus der insolventen Drogeriemarkt-Kette Schlecker bricht ein erster Teil heraus. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hat die tschechische Tochter des Unternehmens aus Ehingen bei Ulm verkauft. Die 145 Filialen in Tschechien mit 459 Mitarbeitern gehen an den dortigen Konkurrenten pkSolvent, wie Schlecker am Mittwoch mitteilte. PkSolvent betreibt unter der Marke „Teta“ selbst 700 Drogeriemärkte in Tschechien und will seinen Marktanteil mit den Schlecker-Märkten auf 20 Prozent steigern. Miteigentümer und Vorstand Martin Morvavec erklärte: „Mit den Schlecker-Märkten wollen wir insbesondere unsere Position in größeren Städten und Einkaufszentren ausbauen.“ Schlecker solle als Marke erhalten bleiben.

Ein Sprecher von Geiwitz sagte, trotz der Herauslösung von Tschechien bleibe es das Ziel, Schlecker im Ganzen zu verkaufen. „Aber wir haben keine Scheuklappen, wenn sich opportunistische Lösungen ergeben“, fügte er an. Von möglichen weiteren Verkäufen im Ausland wisse er nichts. Geiwitz setzt auf die Erlöse aus dem Verkauf des zumeist profitablen Auslandsgeschäfts, um die Gläubiger zu befriedigen. Die Auslandsgesellschaften sind selbst nicht insolvent. Schlecker ist unter anderem in Spanien, Italien und Frankreich aktiv.

Aber auch für die Tochter Ihr Platz dürfte es auf einen separaten Verkauf hinauslaufen. Deren Insolvenzverwalter Werner Schneider hatte kürzlich klar gemacht, dass die Verhandlungen für die beiden Ketten getrennt geführt würden. Dass ein Käufer bei beiden zuschlage, sei aber nicht ausgeschlossen. Geiwitz will für Schlecker bis Pfingsten einen oder mehrere Käufer gefunden haben. Die Gläubiger treffen sich voraussichtlich Ende Juni, um die Entscheidung abzusegnen.

Unterdessen haben rund 800 von 10 000 entlassenen Schlecker-Mitarbeitern nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit (BA) wieder eine Stelle gefunden. Etwa 1500 ehemalige Beschäftigte machten derzeit Fortbildungen in Arbeitsagenturen, mehrere Hundert hätten sich aus verschiedenen Gründen wie etwa Mutterschutz abgemeldet. rtr/dapd

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