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Wirtschaft: Schmid blockiert Aufsichtsratswahl bei Mobilcom Dieter Vogel fehlt eine Stimme

Banken übertragen Schmid-Aktien

Hamburg (lip/HB). Im Machtkampf um die Mobilcom AG hat Gerhard Schmid, Gründer des angeschlagenen Mobilfunkanbieters, einen Teilsieg errungen: Dieter Vogel ist abermals nicht zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Gesellschaft gewählt worden, teilte eine Sprecher von Schmid mit. Der Grund: Ein Aufsichtsratsmitglied soll sich offenbar wiederholt der Stimmenabgabe widersetzt haben, wodurch der frühere ThyssenChef nicht die notwendige Mehrheit erhielt. Mobilcom wollte sich hierzu nicht äußern. Der Aktienkurs gab leicht um knapp einProzent auf 3,09 Euro nach.

Damit ist Vogel zum dritten Mal in Folge gescheitert. Der Manager hatte im Auftrag der Bundesregierung eine Einigung zwischen Mobilcom und dem Anteilseigner France Télécom über die milliardenschwere Entschuldung der Gesellschaft erreicht. Er sollte künftig als Aufsichtsratschef die weiteren Sanierungsschritte überwachen. Vogel will aber offenbar nicht aufgeben: Er will sich auf der Hauptversammlung zum Versammlungsleiter wählen lassen, um die entsprechenden Beschlüsse abzusegnen, heißt es aus Unternehmenskreisen von Mobilcom.

Schmid forderte unterdessen Vogel auf, seinen Platz zu räumen. Nach Angaben des Ex-Mobilcom-Vorstands sollte er seinen Posten für „eine unbelastete Person“ frei machen. Einen Namen nannte Schmid allerdings nicht. Ob der Mobilcom-Gründer noch auf der Hauptversammlung einen Machtwechsel zu seinen Gunsten erreichen kann, erscheint allerdings fraglich. Denn nach Informationen aus Mobilcom-Kreisen werden die Banken voraussichtlich am Mittwoch die Aktien von Gerhard Schmid an den Ex-RTL-Chef Helmut Thoma übertragen. Thoma war nach langen Verhandlungen zum Treuhänder für Schmids Aktienpaket ernannt worden. Er wird dann die Sanierung von Mobilcom entsprechend den bisherigen Absprachen mit der Bundesregierung und France Télécom zustimmen, heißt es.

Doch der Streit um den Treuhänder ist noch nicht vom Tisch. Schmid hatte Ende vergangenen Jahres denVertrag mit Thoma einseitig gekündigt und kürzlich den Hamburger Sanierungsexperten Otto Gellert zum neuen Treuhänder ernannt. Der Mobilcom-Gründer lehnt Thoma inzwischen ab, weil dieser seine Interessen nicht wie zuvor vereinbart gewahrt habe.

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