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Schmiergeldaffäre: Emig legt Teilgeständnis ab

In der Schmiergeldaffäre um gekaufte Sportübertragungen bei ARD-Sendern hat der frühere Sportchef des Hessischen Rundfunks, Jürgen Emig, ein Teilgeständnis abgelegt. Er belastete einen früheren Geschäftspartner.

Frankfurt/Main (14.07.2005, 15:07 Uhr) - Ein Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft bestätigte am Donnerstag einen Bericht von «Focus Online», demzufolge der 59 Jahre alte TV-Journalist Jürgen Emig seinen früheren Geschäftspartner Harald Frahm belastet hat.

Der Inhaber der Agentur SMP und Präsident des Deutschen Tanzsportverbandes sei in Haft genommen worden, sagte Staatsanwaltschaftssprecher Thomas Bechtel. Frahm werde nun neben Bestechlichkeit und Beihilfe zum Betrug auch noch Untreue und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Ein nur ausgesetzter Haftbefehl gegen den 60-Jährigen sei wieder in Vollzug gesetzt worden. Auch Emig sitze weiterhin in Untersuchungshaft im südhessischen Weiterstadt und solle in der kommenden Woche weiter vernommen werden. Er sei zur weiteren Kooperation bereit.

Die beiden Beschuldigten seien am Mittwoch zeitgleich von den Anti-Korruptionsstaatsanwälten befragt worden, teilte Bechtel mit. Über den genauen Inhalt der Äußerungen Emigs und Frahms wollte er nichts sagen. Den beiden wird vorgeworfen, gemeinsam mit Emigs Ehefrau einen Teil von Produktionszuschüssen für sich behalten zu haben, die für bestimmte Sportübertragungen an den hr gezahlt werden sollten. Zu diesem Zweck sollen sie Agenturen zwischengeschaltet haben. Auch beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) in Leipzig besteht der Verdacht ähnlicher Machenschaften, so dass Sportchef Wilfried Mohren vom Dienst suspendiert wurde. (tso)

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