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Schmiergeldskandal: Cromme kämpft um Siemens-Einheit

Aufsichtsratschef Cromme will gegen eine Zerschlagung des Siemenskonzerns kämpfen. Von der US-Börsenaufsicht SEC allerdings sieht er eine beachtliche Strafe auf das Unternehmen zukommen.

München - "Siemens wird nicht zerschlagen", sagte Cromme der "Süddeutschen Zeitung". "Wir treten im Aufsichtsrat dafür an, die Zukunft des Konzerns zu sichern." Der Umbau von Siemens gehe aber weiter, fügte er hinzu. Fast alle deutschen Unternehmen schrumpften derzeit auf wenige Geschäftsfelder zusammen. Der Vorstand sei sich einig, was zum Kerngeschäft gehöre und dass Randaktivitäten nicht dauerhaft zu Siemens gehören müssten.

Siemens wird derzeit von einem Schmiergeldskandal erschüttert. Der Konzern hat bereits eingestanden, dass in den vergangenen Jahren fast eine halbe Milliarde Euro an dubiosen Zahlungen flossen, meist für Aufträge im Ausland. Cromme rechnet deshalb mit einer "beachtlichen" Strafe der US-Börsenaufsicht SEC, wie er der Zeitung weiter sagte. Es sei mit einer hohen Geldbuße zu rechnen, schlimmstenfalls könnten Sanktionen dazukommen, etwa der Ausschluss von bestimmten Aufträgen in den USA. Auf Spekulationen zur Höhe der Geldbuße wollte sich Cromme aber nicht einlassen. Die Strafe werde danach bemessen, wie konsequent Siemens die Verstöße aufkläre.

Für die erwartete Strafe habe Siemens noch kein Geld zurückgelegt, sagte Cromme der Zeitung. Er wolle nicht ausschließen, dass auf die Beschäftigten Einschränkungen zukommen könnten. Die Altersvorsorge der Mitarbeiter sei aber "sicher". (tso/AFP)

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