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Wirtschaft: Schott Solar ab Mitte September an der Börse

Vorerst größte Neuemission des Jahres soll eine halbe Milliarde Euro bringen

Frankfurt am Main - Es wird nach GK Software und nach SMA Solar erst der dritte, aber auch größte Börsengang in diesem Jahr. Und möglicherweise der letzte, bevor die Bahn Ende Oktober an die Börse geht. „Natürlich gehört Mut zu diesem Schritt in einem schwierigen Börsenumfeld. Aber mit einem guten Geschäftsmodell kann man auch in solchen Zeiten überzeugen.“ Martin Heming, Vorstandschef der Mainzer Schott Solar, rechnet mit einem Erfolg, wenn die Aktien des Unternehmens vermutlich am 19. September erstmals an der Frankfurter Börse gehandelt werden.

500 Millionen Euro will die Tochter des Technologiekonzerns Schott durch den Börsengang einnehmen, weitere 190 Millionen sollen an die Muttergesellschaft fließen. Mit dem Geld sollen vor allem Produktionsstätten für Solar-Receiver und Solarmodule in Spanien und den USA und der Ausbau der Fabriken in Alzenau und Jena finanziert, aber auch Schulden in Höhe von rund 200 Millionen Euro getilgt werden. Eine offizielle Preisspanne für die Aktien wird Anfang nächster Woche verkündet, die Zeichnungsfrist für die Papiere soll vom 15. bis 18. September laufen.

Analysten taxieren den Unternehmenswert auf 1,6 bis 2,3 Milliarden Euro. Bis zu 38,6 Millionen Aktien wird das Unternehmen ausgeben, 28 Millionen stammen aus einer Kapitalerhöhung, der Rest kommt von Schott. Rechnerisch ergibt sich daraus ein Preis pro Aktie von 17,85 Euro. Nach dem Börsengang soll Schott noch 54 Prozent der Aktien halten, 46 Prozent sollen breit gestreut sein. Mittelfristig peilt Schott Solar die Aufnahme in den Technologie-Index Tec-Dax an.

Erst 2001 hatte Schott entschieden, in den Solarmarkt einzusteigen. Bis 2005 agierten die Mainzer in einem Gemeinschaftsunternehmen mit RWE, dann übernahmen sie Schott Solar komplett.

Schott Solar arbeitet profitabel. Der Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2007/2008, das Ende September endet, lag bei 311 Millionen Euro nach 212,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich von 7,3 auf 13,9 Milliarden Euro. Dennoch müssen die Aktionäre vorerst auf eine Dividende verzichten: Das Geld will das Unternehmen reinvestieren. Schott Solar beschäftigte Ende Juni weltweit 1450 Mitarbeiter, davon knapp 800 in Deutschland. Rolf Obertreis

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