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Schtokman-Feld: Gazprom-Alleingang wegen ungeahnter Gas-Vorkommen

Neue Erkenntnisse über noch reichere Reserven im größten Gasfeld der Welt haben den russischen Energiekonzern Gazprom einem Zeitungsbericht zufolge veranlasst, die Vorkommen allein ausbeuten zu wollen.

Moskau - Proben hätten gezeigt, dass das Schtokman-Feld in der Barentssee vor Russlands Nordküste mindestens vier Trillionen Kubikmeter Erdgas enthalte, zitierte die russische Wirtschaftszeitung "Kommersant" eine ungenannte Quelle. Zuvor waren in dem Feld etwa 3,4 Trillionen Kubikmeter Gas vermutet worden. Deshalb wolle Gazprom auf ausländische Partner verzichten.

Gazprom hatte internationale Energiekonzerne in der vergangenen Woche geschockt, als es ankündigte, die Vorkommen des Schtokman-Felds allein ausbeuten zu wollen. Zuvor hatte es einen harten Wettbewerb um den Einstieg in das Schtokman-Feld gegeben. Die US-Konzerne Chevron und ConocoPhilips, der französische Total-Konzern sowie die norwegischen Unternehmen Statoil und Norsk Hydro gehörten zum engsten Kreis der Bewerber. Es war erwartet worden, dass Moskau zumindest eine der norwegischen Firmen ins Boot holen könnte, weil diese großes Know-how bei der Ausbeutung der schwer zugänglichen Reserven haben.

Gazprom hatte zugleich angekündigt, das Gas des Schtokman-Felds solle durch die Ostsee-Pipeline von Russland nach Deutschland geleitet werden. Ein Großteil des Gases sollte ursprünglich verflüssigt und per Schiff in die Vereinigten Staaten gebracht werden. Bisher sind vor allem die deutschen Konzerne Eon und Wintershall an Großprojekten mit Gazprom beteiligt, so bei der Ausbeutung des Gasfelds Juschno Russkoje in Westsibirien und beim Bau der Ostsee-Pipeline. (tso/AFP)

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