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Wirtschaft: Schwarze Pumpe hofft auf Daimler

BERLIN (dw).Das Sekundärrohstoff-Verwertungszentrum Schwarze Pumpe GmbH (SVZ) wird in diesem Jahr entgegen der Ankündigungen die Gewinnzone nicht erreichen.

BERLIN (dw).Das Sekundärrohstoff-Verwertungszentrum Schwarze Pumpe GmbH (SVZ) wird in diesem Jahr entgegen der Ankündigungen die Gewinnzone nicht erreichen.Stattdessen wird der Fehlbetrag mit rund 50 Mill.DM auf Vorjahreshöhe liegen.Geschäftsführer Thomas Obermeier erklärte am Freitag, er rechne nicht vor dem Jahr 2002 mit schwarzen Zahlen.Wenn der Preis für Methanol nicht steige, werde sein Unternehmen sogar erst 2003 den Break-even erreichen.Die SVZ stellt unter anderem aus Klärschlamm und Abfall-Kunststoffen den Brennstoff Methanol, sowie Strom, Wärme und Gips her.Mit einem Umsatz von 102 Mill.DM ist die SVZ die größte Konzerntochter der kurz vor der Teilprivatisierung stehenden Berliner Wasserbetriebe.

Der Vorstandsvorsitzende der Wasserbetriebe, Bertram Wieczorek, erklärte, der Konzern unterstütze die nun anstehende Neuausrichtung der SVZ Schwarze Pumpe durch Sicherung der Liquidität.Es sei ein Lenkungsausschuß gebildet worden, der dem Sanierungsprozeß "zusätzliche Impulse" geben soll.Nach Gesamtinvestitionen von 550 Mill.DM verfüge das Verwertungszentrum über Anlagen, die zu den modernsten der Welt gehörten."Aufgrund unserer Technologieführerschaft", ergänzte Geschäftsführer Thomas Obermeier, "haben wir beste Chancen, uns als Marktführer für Abfallverwertung in Deutschland zu positionieren."

Vorstand und Geschäftsführung von BWB und SVZ hatten noch vor einem Jahr das erreichen einer "schwarzen Null" für 1998 vorausgesagt.Daß dieses Ziel mit einem Minus von 50 Mill.DM deutlich verfehlt wurde, lastet der seit dem 1.Oktober amtierende Geschäftsführer Obermeier vor allem dem schwierigen Methanol-Markt an.Noch vor drei Jahren sei der Brennstoff in Rotterdam mit 800 DM pro Tonne gehandelt worden.Heute werde nur noch rund 200 DM pro Tonne gezahlt.Als weiteren Grund für die Misere nannte Obermeier die geringen Kunststoffmengen.Das Verwertungszentrum arbeite zur Zeit nur mit einer Auslastung von 60 Prozent.Das Duale System Deutschland liefere Kunststoff-Abfall ständig nur am untersten Rand der vereinbarten Marge an, beklagte Obermeier: "Offenbar ist es billiger, Kunststoffmüll per Schiff nach Japan zu verfrachten, als in die Lausitz."

Beim Zukunftskonzept "SVZ 2000" setzt Obermeier nun darauf, den Umsatz anderweitig zu erhöhen.Gute Perspektiven sieht er in der Kooperation mit DaimlerChrysler.Es sei geplant, die neuen Brennstoffzellen-Autos mit Methanol aus Schwarze Pumpe zu betanken."Unsere Jahresproduktion reicht aus, um die Brennstoffzellen von 120 000 A-Klasse-Modellen zu versorgen", sagte Obermeier.Daimler-Benz hatte kürzlich das Modell "Necar" (New Electric Car) vorgestellt, in dessen Brennstoffzelle mit Hilfe von Methanol Wasserstoff hergestellt wird.

Obermeier zeigte sich zuversichtlich, bis zum Jahr 2003 die Kosten um 80 Mill.DM zu reduzieren und den Umsatz um 80 Prozent auf 184 Mill.DM zu steigern.Schon 1998 sei es gelungen, den Umsatz auf 145 Mill.DM zu erhöhen.Vom Umsatz des nächsten Jahres seien bereits "heute schon 111 Mill.DM unter Dach und Fach".Beim Recycling von kontaminierten Hölzern - etwa Eisenbahnschwellen - soll der Marktanteil von 20 auf 25 Prozent wachsen.Mit einer neuen Verwertungsanlage will man auch bei Siedlungsabfällen auf einen Marktanteil von zehn Prozent kommen.Geht alles gut, verspricht Obermeier, "machen wir 2002 einen Gewinn von 7,1 Mill.DM."

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