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Wirtschaft: Schweiz verteidigt Bankgeheimnis

65 Prozent der Schweizer sind einer Umfrage zufolge für eine Lockerung oder vollständige Aufhebung des Bankgeheimnisses, wenn dadurch Steuerflucht aufgedeckt wird. 28 Prozent sprachen sich dagegen aus, wie die am Sonntag in den Zeitungen "dimanche.

65 Prozent der Schweizer sind einer Umfrage zufolge für eine Lockerung oder vollständige Aufhebung des Bankgeheimnisses, wenn dadurch Steuerflucht aufgedeckt wird. 28 Prozent sprachen sich dagegen aus, wie die am Sonntag in den Zeitungen "dimanche.ch" und "Sonntags-Blick" veröffentlichte Erhebung ergab. Während 53 Prozent der Befragten das Bankgeheimnis nur im Falle von Steuerflucht aufheben möchten, würden sich nur zwölf Prozent gänzlich davon verabschieden. 55 Prozent sprachen sich für eine strafrechtliche Verfolgung aus; 37 Prozent würden dagegen die aktuelle Regelung zum Schutz der ausländischen Kontoinhaber beibehalten.

Die größte Schweizer Bank hat unterdessen die Regierung in Bern vor zu weit reichenden Zugeständnissen in der EU gewarnt. "Wenn die EU nicht gewillt ist, auf unser gewaltiges Angebot einzusteigen, dann hoffe ich, der Bundesrat hat den Mut zu sagen: Wir brechen die zweiten bilateralen Verhandlungen ab", sagte UBS-Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel.

Bislang weigerte sich die Regierung in Bern, einer EU-Forderung nachzukommen, wonach ausländischen Ermittlern Informationen über Schweizer Konten zugänglich gemacht werden sollen. Nach Schweizer Recht wird nur bei der Verfolgung von nachgewiesenem Betrug Rechtshilfe gewährt. Steuerflucht wird dagegen vom Bankgeheimnis geschützt. Im Streit mit der EU ist die Schweiz nur zu einer Erhebung von Steuern auf ausländische Ersparnisse bereit. Am Bankgeheimnis will sie festhalten. Rund vier Billionen Franken (2,67 Billionen Euro) werden auf Schweizer Konten verwaltet. Die Hälfte davon stammt aus dem Ausland.

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