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Wirtschaft: Sero muss Insolvenz anmelden

Das einstige ostdeutsche Vorzeige-Unternehmen Sero muss Insolvenz anmelden. Dies teilte ein Sprecher der börsennotierten Berliner Entsorgungsfirma am Mittwoch mit.

Das einstige ostdeutsche Vorzeige-Unternehmen Sero muss Insolvenz anmelden. Dies teilte ein Sprecher der börsennotierten Berliner Entsorgungsfirma am Mittwoch mit. Die Sero Entsorgung AG strebe nun in Zusammenarbeit mit dem Insolvenzverwalter an, "die operativen Geschäfte weiterzuführen und die Kontinuität der Kundenbeziehungen aufrecht zu erhalten". Derzeit zählt das Unternehmen noch 300 Beschäftigte.

Die Entsorgungsfirma drücken Altlasten in zweistelliger Millionenhöhe. Seit längerer Zeit bemühte sich Sero deshalb um ein stärkeres Engagement der Banken und einen Verzicht auf Forderungen der Institute, offenbar jedoch ohne Erfolg. Größter Gläubiger ist die Sachsen LB, die das Unternehmen einst als Konsortialführerin an die Börse gebracht hatte. Außerdem belasten Probleme im Immobilienbereich laufende Geschäft.

Sero war Ende 1998 nach Scheingeschäften der früheren Manager in Turbulenzen geraten. Nach einem ersten Forderungsverzicht der Banken startete das Unternehmen unter der Duisburger Nordag neu. Im vergangenen Dezember hatte Sero dann über einen zusätzlichen Wertberichtigungsbedarf für 2000/2001 in Höhe von 7,9 Millionen Euro berichtet. Dadurch reduzierte sich das Grundkapital deutlich. Für das gesamte Geschäftsjahr wurde ein Umsatz von mehr als 70 Millionen Euro erwartet.

Entstanden ist Sero aus den einst 16 Betrieben des DDR-Kombinats Sekundärrohstoffe (Sero). Im März 1995 gehörte der einstige Monopolist zu den ersten ostdeutschen Unternehmen, die an die Börse gingen. Am Nachmittag notierte das Papier bei 0,44 Euro mit fast 30 Prozent im Minus. Zu Spitzenzeiten 1998 lag der Wert der Aktie bei mehr als 30 Euro.

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