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Wirtschaft: Sieg gegen den Terror

Wer hätte gedacht, dass freie und erfolgreiche Wahlen in Afghanistan nur so wenige interessieren? Wir bestimmt nicht.

Wer hätte gedacht, dass freie und erfolgreiche Wahlen in Afghanistan nur so wenige interessieren? Wir bestimmt nicht. Aber die knappen Medienberichte von den historischen Wahlen des afghanischen Parlaments am vergangenen Sonntag scheinen zu zeigen, dass Erfolg langweilig ist. Die Taliban konnten die Wahlen nicht verhindern, auch wenn sie es versucht haben. In der Zeit vor der Wahl töteten sie fünf Kandidaten und vier Wahlhelfer. Und am Wahltag selber starben weitere 15 Menschen bei Anschlägen, darunter ein Franzose, der zu den internationalen Helfern gehörte, die die Wahl schützten. Trotz dieser Gefahren war die Wahlbeteiligung hoch, wenn auch nicht so hoch wie bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Oktober.

Die Wahl war auch für afghanische Frauen ein Meilenstein: Es gab etwa 580 Kandidatinnen – das sind zehn Prozent aller Kandidaten insgesamt. Dabei bedrohte die Taliban insbesondere die weiblichen Bewerber. Für ein Land, das über Jahrzehnte keine Wahlen hatte und oft als demokratieunfähig angesehen worden war, ist das ein Grund zum Feiern.

Ungefähr 20000 USSoldaten befinden sich auf dem Boden des Landes, um die Sicherheit zu wahren, während die afghanische Polizei aufgebaut wird. Amerikanische und Nato-Einheiten werden für einige Zeit dort bleiben müssen, auch um Talibanterroristen zu verfolgen. Eine demokratisch legitimierte Regierung wird es den Taliban weiter erschweren, Sympathie oder Unterstützung zu finden.

Die Gefahr, die von dieser Ecke Südwestasiens noch vor vier Jahren für amerikanische Interessen durch die Taliban ausging, sollte nicht vergessen werden. Aber mit Hamid Karzai als Präsidenten in Kabul ist die Region keine Heimstatt der Al Qaida mehr. Dies ist eine Schlacht im Krieg gegen den Terrorismus, die die USA gewinnen.

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