zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Siegeszug der Plastikflasche

Nachdem das Pflichtpfand der Dose ein plötzliches Ende bescherte, greifen Verbraucher immer öfter zur PETPlastikflasche. Gab es bisher hauptsächlich Softdrinks in Plastikflaschen, kommen jetzt mehr und mehr Biersorten auf den Markt.

Nachdem das Pflichtpfand der Dose ein plötzliches Ende bescherte, greifen Verbraucher immer öfter zur PETPlastikflasche. Gab es bisher hauptsächlich Softdrinks in Plastikflaschen, kommen jetzt mehr und mehr Biersorten auf den Markt. Den Anfang machten Discounter wie Aldi, Lidl oder Plus, die seit Oktober Bier in PET-Flaschen anbieten. Sie nutzen PET als Alternative zur Dose. „Die Flaschen werden mit unserem Logo versehen und sind dann Teil unserer Insellösung“, sagt Plus-Sprecherin Nicole Dinter. Vorteil: Der Discounter braucht keine Flaschen anderer Händler zurückzunehmen. „Allerdings reichen die Kapazitäten der Brauereien nicht aus, um die Nachfrage zu befriedigen“, sagt Ulrich Eisenblätter von der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung. „Es dauert bis zu zwölf Wochen, bis die Abfüllanlagen auf PET umgerüstet sind.“ Daher sei mit dem großen PET-Boom erst 2004 zu rechnen. Nach Schätzung der GVM werden im vierten Quartal 2003 bereits 69 Millionen Liter Bier in PET-Flaschen verkauft. Im Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei nahe Null.

Ermöglicht wurde der Siegeszug der PET-Flasche auch durch technische Neuerungen. „Bier ist jetzt auch in den Plastikflaschen länger haltbar und die Preise für die Produktion der Flaschen sind gesunken“, sagt Hermann Castell, Sprecher der Krones AG, die Maschinen für die Herstellung von PET-Flaschen produziert. Die Nachfrage nach Maschinen von Krones ist bereits gestiegen. „Nachdem zunächst die Softdrink-Hersteller stärker orderten, läuft jetzt das Geschäft mit den Brauereien an.“ Beim Bier konzentriert sich das PET-Geschäft noch auf die Discounter, die meist wenig bekannte Marken verkaufen. Als einzige Markenbrauerei hat Holsten kürzlich eine neue Abfüllanlage für PET-Flaschen eingerichtet. Andere beobachten noch, ob sich die Kunden mit dem Plastikflaschen-Bier anfreunden können. „Wir haben Pläne in der Schublade, wie wir die Produktion möglichst schnell auf PET umstellen können“, sagt Udo Dewies, Sprecher von Brau und Brunnen (Jever). msh

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false