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Wirtschaft: Siemens kauft Turbinengeschäft von Alstom

Konzern baut Energiesparte durch die Übernahme deutlich aus

München (cbu/HB). SiemensChef Heinrich von Pierer stärkt die Konzernsparte Energieerzeugung. Der Konzern wird das Geschäft mit Industrieturbinen des angeschlagenen französischen Alstom-Konzerns übernehmen. Der Kaufpreis wird mit 1,1 Milliarden Euro beziffert. Davon entfallen etwa 150 Millionen Euro auf die Übernahme von Schulden. 950 Millionen Euro werden in bar gezahlt. Zudem könnte sich durch die Übernahme ein positiver Steuereffekt in Großbritannien ergeben, hieß es. Die Alstom-Sparte setzt 1,1 Milliarden Euro um und hat 6500 Beschäftigte. Sie erzielte zuletzt eine Rendite von etwa sieben Prozent. Alstom muss sich wegen Liquiditätsschwierigkeiten von dem Bereich trennen.

Siemens will damit das eigene Geschäft abrunden. Die Alstom-Sparte ist bei Turbinen mit einer Leistung von unter 50 Megawatt stark, Siemens bisher vor allem bei leistungsstärkeren Turbinen. Der Geschäftsbereich Industrieturbinen kommt mit den Alstom-Aktivitäten zusammen jetzt auf einen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro und rund 10 000 Mitarbeiter. Alstom war bisher besonders in Großbritannien und in Schweden aktiv. Zudem betätigt sich Alstom intensiv im ertragreicheren Service-Geschäft.

Mit der Übernahme der US-Firma Westinghouse 1998 sicherte sich Siemens bereits den Markt für Gasturbinen. 2001 wurde mit dem Kauf von Demag Delaval die Position bei industriellen Dampfturbinen gestärkt. Die Sparte Energieerzeugung ist derzeit der profitabelste Bereich des Konzerns. Die Branchenkonjunktur kühlt aber spürbar ab. Insbesondere der Boom bei Gasturbinen in den USA ist inzwischen zu Ende.

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