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Die neuen ICE-Züge können wegen technischer Probleme noch nicht geliefert werden. Die Deutsche Bahn geht also erneut mit zu wenig Zügen in den Winter.

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Update

Auslieferung an die Bahn erneut verschoben: Siemens lässt neuen Liefertermin für ICE-Züge offen

Dass ein Zug Verspätung hat, kennen Bahnkunden. Die Bahn selbst aber wartet nun schon ein Jahr auf 16 neue ICE-Züge von Siemens. Und jetzt verzögert sich die Auslieferung weiter - Ankunft offen.

Siemens will sich nach der erneuten Lieferverzögerung der ICE-Züge an die Bahn nicht auf einen neuen Termin festlegen. „Wir können keinen aktuellen Zeitplan nennen“, sagte ein Siemens-Sprecher am Donnerstag. Siemens bedauere die Verzögerung außerordentlich. „Es tut uns sehr, sehr leid.“ Siemens hatte am Mittwochabend mitgeteilt, dass sich die Lieferung der Züge an die Bahn erneut verzögert. Grund dafür waren Softwareprobleme in der Zugsteuerung, die bei der Übernahmeprüfung der Bahn festgestellt wurden. Ob Siemens eine Vertragsstrafe für die erneute Verschiebung zahlen muss, wollte der Sprecher nicht kommentieren.

Die Bahn sei über die erneute Verschiebung „sehr verärgert und enttäuscht“, wie ein Sprecher erklärte. Nun könne man den Kunden erneut keine ausreichende Fahrzeugreserve bieten. Noch im September hatte Siemens versichert, für den Winterfahrplan ab 9. Dezember stünden acht voll einsatzfähige Züge zur Verfügung. Die Bahn benötigt die ICEs nach eigenen Angaben dringend als Reserve für Wintertage. Im vorletzten Winter hatten die Fernzüge wegen Kälte und starker Schneefälle oft Verspätung oder fielen ganz aus. In den kommenden Monaten könnte es dazu nun wieder kommen.

Eigentlich hätte die Bahn sogar 16 neue ICE-Züge schon vor einem Jahr bekommen sollen. Aber das Eisenbahn-Bundesamt hatte sie wegen neuer Auflagen und ungeklärter technischer Fragen bei Bremsen, Radsatzgestellen und Klimaanlagen zunächst nicht zugelassen. Siemens versprach daraufhin für Dezember die ersten acht Züge und verhandelte mit der Bahn über Schadenersatz oder einen Gratis-ICE im Wert von rund 30 Millionen Euro.

Bahn-Chef Rüdiger Grube hatte noch im Oktober erklärt, er verlasse sich auf das Wort des Siemens-Vorstandsvorsitzenden Peter Löscher, der eine pünktliche Lieferung versprochen habe. Die 16 Züge sollen insgesamt 500 Millionen Euro kosten. (mit dpa)

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