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Wirtschaft: Siltronic-Aktien kosten bis zu 19 Euro

Der Halbleiterspezialist geht für 2004 noch von einem Verlust aus

Frankfurt (Main ) (ro). Der Münchner Halbleiterspezialist Siltronic, der seit Montag seine Aktien den Anlegern mit einer Preisspanne von 14,50 bis 19 Euro anbietet, wird 2004 nur dann schwarze Zahlen schreiben, wenn die HalbleiterPreise und die Nachfrage steigen. „Aus Vorsicht gehen wir noch von einem Verlust aus“, sagte Finanzchef Günter Koch bei der Präsentation des für den 26. März geplanten Börsengangs. Zwischen 557 Millionen und 731 Millionen Euro werden dem Tochterunternehmen von Wacker-Chemie aus dem Börsengang zufließen. Anlegerschützer raten allerdings zur Vorsicht.

Auf Kritik stößt vor allem, dass die Altaktionäre ihre Anteile nur mindestens sechs Monate halten wollen. „Die haben offenbar kein allzu großes Vertrauen“, sagt Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Dem Hersteller von Siliziumscheiben attestiert Kurz aber ein deutlich professionelleres Auftreten als dem Erfurter Unternehmen X-Fab vor zwei Wochen. X-Fab legte nicht einmal den geforderten Verkaufsprospekt vor. Neben der nur sechs Monate währenden Haltefrist der Altaktionäre – in der die Deutsche Bank als emissionsführende Bank im Gegensatz zur DSW kein Problem sieht – gibt es allerdings auch bei Siltronic trotz der optimistischen Ausblicke weitere Fragezeichen. Studien für Privatanleger gibt es nicht, nach Angaben der Deutschen Bank aus Haftungsgründen.

Dazu steckt Siltronic noch in einem radikalen Umstrukturierungsprozess. Zwei Fabriken werden geschlossen, ein Teil der Produktion wird nach Asien verlagert. Weltweit baut das Unternehmen 21 Prozent der Arbeitsplätze ab, das sind rund 1500 Stellen. Ende vergangenen Jahres beschäftigte Siltronic noch gut 6200 Mitarbeiter, davon 3800 in Deutschland. Mit den Beschäftigten wurden für die kommenden fünf Jahre Gehaltskürzungen von fünf Prozent vereinbart, unter Einbeziehung des Managements.

Insgesamt bringt Siltronic bis zu 57,5 Millionen Aktien an die Börse. Der Anteil von Wacker sinkt dabei auf 36 Prozent, der Rest der Papiere soll breit gestreut sein. Mit dem Erlös aus dem Börsengang – die Zeichnungsfrist läuft bis 25. März – will das Unternehmen Bankschulden in Höhe von 370 Millionen Euro begleichen, die liquiden Mittel auf rund 190 Millionen Euro aufstocken und Gesellschafterdarlehen zurückzahlen.

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