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Wirtschaft: Skandalbank IKB fordert noch mehr Staatshilfe

Im Dezember gab der Bund dem Institut fünf Milliarden Euro Stütze. Jetzt ist das Geld aufgebraucht - und die Bank will weitere sieben Milliarden.

Frankfurt am Main/Berlin - Die schwer angeschlagene Mittelstandsbank IKB braucht noch mehr Staatshilfe. Das Institut versuche, weitere Garantien in Milliardenhöhe zu bekommen, bestätigten Frankfurter Finanzkreise am Donnerstag. Mit dem Banken-Rettungsfonds Soffin liefen Gespräche über Garantien in Höhe von sieben Milliarden Euro. Ein offizieller Antrag sei noch nicht gestellt. Weder Sprecher der IKB noch des Soffin wollten sich auf Anfrage dazu äußern.

Die Düsseldorfer Mittelstandsbank hatte sich mit milliardenschweren Verbriefungsgeschäften verhoben und war als erste deutsche Bank im Sommer 2007 in den Strudel der US-Finanzkrise geraten. Sie konnte damals nur durch ein zehn Milliarden Euro schweres Rettungspaket der Staatsbank KfW, des Bundes und privater Banken vor dem Zusammenbruch bewahrt werden. Im August 2008 wurde die IKB dann vom US-Finanzinvestor Lone Star übernommen.

Erst im Dezember hatte der Bund die IKB mit staatlichen Garantien in Höhe von fünf Milliarden Euro gestützt. Diese seien „aufgebraucht“, weil im Gegenwert dieser Garantien Anleihen aufgelegt worden seien, hieß es in Finanzkreisen. Weil jetzt neue Anleihen aufgelegt werden sollen, brauche die Bank weitere staatliche Garantien. Die IKB Deutsche Industriebank ist bisher auf die langfristige Kreditvergabe an mittelständische Unternehmen spezialisiert.

Der US-Finanzinvestor Lone Star hatte für gut 90 Prozent an der Bank 137 Millionen Euro bezahlt. Lone Star will die Bank stärker auf das Beratungsgeschäft fokussieren. Noch schreibt die IKB Verluste. Von Oktober bis Dezember verlor das Institut operativ eine halbe Milliarde Euro. Zudem hatte die IKB im März erklärt, sie rechne wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise für das laufende Geschäftsjahr 2008/2009 mit einem Verlust von rund 600 Millionen Euro. HB/pet/ro

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