zum Hauptinhalt

So war der Tag: Alles muss raus

Die Erleichterung über die besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten hat am Freitag nur kurz gewährt. Nach einer kleinen Verschnaufpause setzte sich der Kursrutsch an den internationalen Aktienmärkten fort.

Die Erleichterung über die besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten hat am Freitag nur kurz gewährt. Nach einer kleinen Verschnaufpause setzte sich der Kursrutsch an den internationalen Aktienmärkten fort. Der Dax, der sich als Reaktion auf die Zahlen kurzzeitig ins Plus vorgearbeitet hatte, verlor bis zum Handelsschluss 2,8 Prozent auf 6236 Punkte. Der Euro-Stoxx 50 gab 1,5 Prozent auf 2375 Zähler nach. An der Wall Street gab der US-Standardwerteindex Dow Jones seine Anfangsgewinne wieder ab und notierte bei Handelsschluss in Deutschland 1,4 Prozent schwächer bei 11 225 Punkten. Trotz der positiv ausgefallenen Daten vom heimischen Arbeitsmarkt sind die US-Börsen am Freitag wechselhaft in den Handel gestartet. Die Daten sorgten zwar für etwas Erleichterung, konnten dem Markt jedoch nicht klar wieder auf die Beine verhelfen, nachdem der Dow Jones die Talfahrt der letzten Tage am Donnerstag mit einem Verlust von mehr als 500 Punkten beschleunigt hatte.

„Es gibt keine Gründe, die den erneuten Verkaufsdruck erklären könnten“, sagte ein Börsianer am Freitag. „Die Anleger sind einfach hypernervös.“ Wegen Rezessionsängsten und der Furcht vor einer Ausweitung der europäischen Schuldenkrise in der laufenden Woche hatten internationale Indizes teilweise zweistellige prozentuale Kursverluste verbucht. Manche Analysten betonten allerdings, dass die Furcht vor einer Rezession überzogen und fundamental keinesfalls gerechtfertigt sei. „Die massiven Kurseinbrüche erinnern stark an ein typisches Herdenverhalten“, sagte Hans-Jörg Naumer, Kapitalmarkt- Analyst bei Allianz Global Investors. „Das ist immer das Signal einer massiven Übertreibung. Es scheint eine Art Sommergewitter zu sein, und wir können immer noch auf stabileres Börsenwetter im Spätsommer hoffen.“

Die Anteilsscheine der Allianz verloren im Dax nach schwächer als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen 4,5 Prozent. Die griechische Schuldenkrise hatte bei Europas größtem Versicherer im zweiten Quartal überraschend stark auf den Gewinn gedrückt. Zu den Werten, die den Weg ins Plus schafften, zählten die Aktien des Dax-Spitzenreiters Commerzbank mit einem Aufschlag von 3,6 Prozent. Die überraschend vorgelegten Halbjahreszahlen des Mobilfunkanbieters Drillisch wurden von den Anlegern mit Enttäuschung aufgenommen. Der Umsatz war stärker als befürchtet zurückgegangen, die Aktien büßten im Tec-Dax neun Prozent ein.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere deutlich auf 2,11 (Vortag: 2,23) Prozent. Der Rentenindex Rex gewann 0,05 Prozent auf 127,02 Punkte. Der Bund Future sank um 0,38 Prozent auf 132,29 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4155 (Donnerstag: 1,4229) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7065 (0,7028) Euro. Tsp

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false