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So war der Tag: Auf dünnem Eis

Der Dax hat am Freitag im Handelsverlauf seine Verluste nach Eröffnung der US- Aktienmärkte eingegrenzt. Der deutsche Leitindex schloss aber noch 2,2 Prozent schwächer als am Vortag bei 5480 Punkten, nachdem er zuvor bis zu 4,6 Prozent verloren hatte.

Der Dax hat am Freitag im Handelsverlauf seine Verluste nach Eröffnung der US- Aktienmärkte eingegrenzt. Der deutsche Leitindex schloss aber noch 2,2 Prozent schwächer als am Vortag bei 5480 Punkten, nachdem er zuvor bis zu 4,6 Prozent verloren hatte. An der Wall Street notierten Nasdaq, S&P 500 sowie Dow-Jones-Index zuletzt im Plus. Der M-Dax für die 70 größten deutschen Nebenwerte fiel um 1,5 Prozent auf 8404 Punkte. Der Tec-Dax stieg hingegen um 0,6 Prozent auf 690 Punkte.

„Konkrete Nachrichten gibt es dazu nicht, und die relative Erholung kann auch nur von sehr kurzer Dauer sein“, sagte ein Händler in Frankfurt. Sobald eine gewisse Beruhigung der Märkte erkennbar werde, deckten sich manche Anleger bei den niedrigen Niveaus eben wieder mit Aktien ein. Am Rohstoffmarkt suchten die Investoren ihr Heil vor allem im sicheren Hafen Gold. „Die Furcht vor einer neuen Rezession in den USA hat Dimensionen erreicht, die noch vor ein paar Wochen undenkbar schienen“, schrieb Rabeya Khan, Analystin bei Close Brothers Seydler. Nach Morgan Stanley blicken auch die Analysten von JP Morgan mit zunehmender Skepsis auf die Entwicklung der US-Konjunktur.

Die Bankenbranche reagiert mit einem massiven Stellenabbau auf die trüberen Aussichten: 3500 Arbeitsplätze will der US-Branchenführer Bank of America allein im laufenden Quartal abbauen. Das geht aus einem internen Rundschreiben hervor. Weitere Schritte zeichnen sich offenbar ab. Laut „Wall Street Journal“ sollen im Rahmen einer großangelegten Durchleuchtung des Konzerns mindestens 10 000 Jobs wegfallen. Anfang des Jahres zählte das Geldhaus rund 280 000 Beschäftigte. Vor dem Hintergrund eingetrübter Konjunkturaussichten haben in der Branche zuletzt mehrere Großbanken die Streichung von zusammen fast 50 000 Stellen angekündigt. Am stärksten setzen HSBC und Lloyds Banking Group den Rotstift an.

Bankaktien in Deutschland notierten am Freitag uneinheitlich: Deutsche-Bank-Papiere verloren 2,7 Prozent, die Aktien der Commerzbank erholten sich etwas von den großen Verlusten am Donnerstag (minus zehn Prozent) und stiegen um 0,4 Prozent. Stärkster Wert im Dax war das Papier von Fresenius mit einem Gewinn von 1,6 Prozent.

Nach dem Rekordhoch vom Vortag nahmen einige Investoren am Rentenmarkt beim Bund-Future Gewinne mit. Der Terminkontrakt, der auf der zehnjährigen Bundesanleihe basiert, gab 47 Ticks auf 135,29 Punkte nach. Der Kurs des Euro erholte sich im Nachmittagshandel deutlich. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,4443 US-Dollar gehandelt. Im Vormittagshandel war der Euro zeitweise auf 1,4259 Dollar gesunken. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,4385 (Donnerstag: 1,4369) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6952 (0,6959) Euro. Tsp

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