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So war der Tag: China bremst den Dax

China will sein Wachstum dämpfen – und nimmt damit auch dem deutschen Aktienmarkt Wind aus den Segeln. Nach der Ankündigung der Zentralbank der Volksrepublik, die Zinsen zum ersten Mal seit fast drei Jahren zu erhöhen, sackte der Dax ins Minus.

China will sein Wachstum dämpfen – und nimmt damit auch dem deutschen Aktienmarkt Wind aus den Segeln. Nach der Ankündigung der Zentralbank der Volksrepublik, die Zinsen zum ersten Mal seit fast drei Jahren zu erhöhen, sackte der Dax ins Minus. Er schloss 0,4 Prozent niedriger bei 6490 Punkten. Zugleich gewann der als sichere Anlage bewertete Dollar an Stärke und setzte den Euro unter Druck. Mit ihrer Erhöhung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte versucht die Pekinger Notenbank der chinesischen Wirtschaft etwas Schwung zu rauben, sagte Analyst Simon Derrick von der Bank of New York Mellon. Mit einem steigenden Leitzins werden Kredite teurer. Das wiederum dämpft die Nachfrage, was Wachstum und Preisanstieg drosseln kann.

Am Vormittag hatte der ZEW-Index, der höher als erwartet ausfiel, den Dax auf ein neues Zwei-Jahres-Hoch von 6544 Punkten geschoben. Das Barometer, das die Erwartungen der Finanzmarktprofis misst, war im Oktober zwar zum sechsten Mal in Folge gefallen, allerdings weniger stark als erwartet. „Der Schub lässt stark nach, aber das Wachstum geht weiter“, sagte Volkswirt Alexander Koch von Uni-Credit. Der M-Dax sank um 0,5 Prozent auf 9131 Punkte, nachdem er kurzzeitig auf das höchste Niveau seit Juni 2008 geklettert war. Der Tec-Dax verlor 1,2 Prozent auf 797 Punkte.

Zu den größten Gewinnern im Dax zählten die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank, die 1,8 und 1,1 Prozent fester notierten. Laut Händlern profitierten sie weiter vom starken Quartalsergebnis der Citigroup.

Die Aktien von Infineon und Dialog Semiconductor litten unter den negativ aufgenommenen Zahlen von Apple vom späten Montagabend. Der Konzern hatte für das vierte Geschäftsquartal zwar Rekordzahlen vorgelegt und beim Umsatz und Gewinn die Erwartungen übertroffen. Händler bemängelten aber, die Bruttomargen und der Absatz des neuen Tablet-PC iPad seien hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Infineon-Papiere gaben um 1,9 Prozent nach, Dialog-Aktien verloren 3,5 Prozent.

Munich-Re-Papiere verbesserten sich um 0,8 Prozent. Sie reagierten positiv auf den Ausbau der Beteiligung des US-Investors Warren Buffett. Auf Talfahrt schickten Anleger am Dienstag Porsche-Aktien, die sich um 8,7 Prozent verbilligten. VW-Konzernchef Martin Winterkorn hatte erklärt, dass sich die für das kommende Jahr vereinbarte Verschmelzung von VW und Porsche verzögern könnte.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,16 (Vortag: 2,11) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,47 Prozent auf 127,70 Punkte. Der Bund Future büßte 0,29 Prozent ein auf 130,18 Punkte. Der Euro sank bis zum Abend auf 1,3817 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,3859 (Montag: 1,3896) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7216 (0,7196) Euro.Tsp

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