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So war der Tag: Dax und Euro auf Talfahrt

Die Furcht vor einer Verschärfung der Schuldenkrise in Griechenland hat Anleger am Dienstag in Bundesanleihen getrieben. Der Bund-Future stieg um mehr als einen Punkt auf 125,61 Zähler.

Die Furcht vor einer Verschärfung der Schuldenkrise in Griechenland hat Anleger am Dienstag in Bundesanleihen getrieben. Der Bund-Future stieg um mehr als einen Punkt auf 125,61 Zähler. Das ist der höchste Stand seit Anfang März. Auch Gold war sehr gefragt. In der Gemeinschaftswährung berechnet war das Edelmetall mit 911,38 (Vortagesschluss: 895,79) Euro je Feinunze so teuer wie nie zuvor. Auf Dollar-Basis wurde mit 1191,90 Dollar je Feinunze ein neues Jahreshoch erreicht.

Beim Euro war dagegen der Vertrauensverlust spürbar: die Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,3038 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit einem Jahr. Auch Aktien sanken in der Gunst der Anleger. Der Dax rutschte bis zum Handelsschluss um 2,6 Prozent auf 6006 Punkte ab. Der M-Dax verlor 3,4 Prozent auf 8148 Zähler, der Tec-Dax 2,8 Prozent auf 789 Punkte. Auch die US-Aktienmärkte notierten sehr schwach.

„Es gibt kein Vertrauen in die Vorschläge von EU und IWF für Griechenland“, sagte Währungsstratege Dean Popplewell vom Broker Oanda in Toronto. „Da ja auch die griechische Bevölkerung die Konditionen des Hilfspakets nicht akzeptieren will, wetten die Finanzmärkte auf einen Ausfall Griechenlands. Und das Ansteckungsrisiko ist eine echte Gefahr für den Euro.“ Entwarnung wollte auch Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank nicht geben: „Die Griechen sollen massiv sparen und gleichzeitig ihre Wirtschaft auf Touren bringen, ohne dass eine schwache Währung die Exporte des Landes antreiben darf.“

Im Tagesverlauf gab der deutsche Leitindex Dax um bis zu 2,8 Prozent nach, weil die hohen Schulden der Griechen, aber auch der Portugiesen und Spanier, die Anleger beunruhigten. Dabei bewegte sich der Dax in einer großen Bandbreite. „Durch diese hohen Kursausschläge sind unsere Umsätze heute überdurchschnittlich“, sagte ein Händler am Derivatemarkt, wo sich die Investoren am Dienstag bereits für wieder steigende Kurse positionierten. „Damit es richtig hoch her geht, müsste der Dax die Marke von 6000 Punkten durchbrechen“, sagte der Händler.

Wegen der Sorgen um die Schuldenkrise waren defensive Werte wie der Nivea-Produzent Beiersdorf (plus 0,1 Prozent) oder Eon (minus 0,04 Prozent) die wenigen Lichtblicke im Dax. Banken-Aktien standen am Ende des Leitindex. Deutsche Bank-Papiere gaben um 3,7 Prozent nach, Commerzbank-Titel verloren drei Prozent. Neben Aktien von Autokonzernen und Stahlkochern wurden Infineon-Titel verkauft.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,58 (Vortag: 2,62) Prozent. Der Rex kletterte um 0,26 Prozent auf 125,72 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,72 Prozent auf 125,40 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3089 (1,3238) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7640 (0,7554) Euro. Tsp

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