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So war der Tag: Der Verkaufsdruck steigt

Das enttäuschende Quartalsergebnis der Großbank Goldman Sachs hat den Verkaufsdruck auf dem europäischen Aktienmarkt am Dienstag verstärkt. Der Dax fiel bis kurz vor Handelsschluss um ein Prozent auf 5948 Punkte – unter die psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten.

Das enttäuschende Quartalsergebnis der Großbank Goldman Sachs hat den Verkaufsdruck auf dem europäischen Aktienmarkt am Dienstag verstärkt. Der Dax fiel bis kurz vor Handelsschluss um ein Prozent auf 5948 Punkte – unter die psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten. Auch die Neben- und Technologiewerte verloren. Der M-Dax fiel um 1,3 Prozent auf 8002 Zähler, der Tec- Dax rutschte um 1,8 Prozent auf 757 Punkte.

Die Goldman-Zahlen seien nicht grundsätzlich schlecht gewesen, aber eben nicht so gut, wie es der Markt erwartet habe, sagte Fidel Helmer, Chefhändler bei Hauck & Aufhäuser. „Und das führte dann zu dieser miesen Stimmung.“ Die US-Bank hatte im zweiten Quartal wegen der Bonussteuer in Großbritannien und einer Strafe der US-Börsenaufsicht SEC weniger verdient als im Vorjahr.

Schlusslicht im Dax war die Daimler-Aktie, die ihr Vortagesminus um 2,9 Prozent ausbaute. Morgan Stanley bewertete die Titel mit „Underperform“ und sieht kaum noch Kurspotenzial. Die Erholung der Mercedes-Sparte habe wohl ihren Gipfel überschritten, merkten die Analysten an. Risiken auf dem europäischen Markt würden von Börsianern offenbar übersehen. Die einzigen Dax-Werte mit einem positiven Vorzeichen waren Adidas (plus 1,3 Prozent) und Thyssen-Krupp (plus ein Prozent).

Im Technologie-Index Tec-Dax legten Medigene-Papiere um 3,5 Prozent zu, nachdem die Biotechfirma den Verkauf der europäischen Vermarktungs- und Vertriebsrechte für das Krebsmittel Eligard bekannt gegeben hatte. Medigene bleibt dennoch an den Umsätzen beteiligt, was die Analysten der DZ Bank lobend hervorhoben. „Aber viel wichtiger ist, dass dies Medigenes Verhandlungsposition für sein Krebsmittel Endotag-1 stärkt, da durch die Liquiditätszufuhr die Barmittel voraussichtlich rund anderthalb Jahre länger reichen werden als bisher“, stellte DZ-Bank-Analyst Elmar Kraus fest.

Auf europäischer Ebene stachen Nokia-Papiere mit einem Plus von 3,3 Prozent heraus. Sie wurden Börsianern zufolge von Spekulationen auf einen Führungswechsel bei dem weltgrößten Handy-Hersteller beflügelt. „Da ist dieses Fünkchen Hoffnung, dass es Veränderungen geben wird, nicht nur personelle Veränderungen, sondern auch strategische“, sagte Sami Sarkamies von Nordea in Helsinki.

Die Enttäuschung über die Quartalszahlen von Goldman Sachs bremsten die Risikofreude der Anleger und stützten im Gegenzug den Goldpreis. Der Preis je Feinunze stieg um 0,2 Prozent auf 1182,30 Dollar.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,31 (Vortag: 2,29) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,08 Prozent auf 126,48 Punkte. Der Bund Future gewann 0,12 Prozent auf 128,89 Punkte. Der Referenzkurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihn auf 1,2844 (1,2957) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7786 (0,7718) Euro. Tsp

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