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So war der Tag: Die Börse will Stabilität

Der Markt mag keine Politik. Sie ist unberechenbar.

Der Markt mag keine Politik. Sie ist unberechenbar. Frederic Buzare, Chef des Aktienhandels von Dexia Asset Management, brachte die Enttäuschung der Börsianer in Europa auf den Punkt. Nachdem eine Einigung der Euro-Finanzminister über neue Griechenland-Hilfen gescheitert war, gab der Dax am Mittwoch einen Großteil seiner Vortagsgewinne ab und fiel bis Handelsschluss um 1,3 Prozent auf 7115 Zähler. Der M-Dax mittelgroßer Werte rutschte mit 0,6 Prozent ins Minus auf 10 634 Punkte, der Tec-Dax fiel um 1,2 Prozent auf 881 Punkte.

Das Problem Griechenland sei nicht gelöst worden und schwebe daher weiter wie ein Damoklesschwert über dem Markt, sagte Analyst Christoph Schmidt vom Asset Manager NMF AG. „Solange es keine Stabilität gibt, werden sich die Aktienmärkte nirgendwohin bewegen“, sagte Dexia-Experte Buzare. Falls aber eine Lösung in der Griechenland-Frage gefunden werde, könne der Markt eine Rally erleben – zumindest im Bankensektor.

Der stand am Mittwoch besonders unter Beobachtung: Die Ratingagentur Moody's hatte angekündigt, die Bonitätsnoten der französischen Banken zu überprüfen, die vergleichsweise stark in Griechenland engagiert sind. Aktien der Societe Generale büßten daraufhin 2,6 Prozent ein, BNP Paribas fielen um 2,5 Prozent und Credit Agricole um 2,5 Prozent. In Frankfurt gaben Deutsche Bank 1,2 Prozent und die Commerzbank um 2,2 Prozent nach.

Zu den großen Verlierern im Dax zählten auch die Aktien von RWE mit einem Minus von 2,4 Prozent. Nach Einschätzung der Citigroup könnte der Versorger zum Aufpolieren seiner Bilanz auf eine fünf Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung zusteuern. Am Indexende standen wegen Gewinnmitnahmen die Papiere von ThyssenKrupp mit minus 2,7 Prozent.

Dagegen behaupteten sich Adidas-Aktien nach einem positiven Kommentar von HSBC. „Nach den Zahlen zum ersten Quartal glauben wir, dass die starken Umsatzzuwächse anhalten dürften,“ schrieben die Analysten. Die Papiere stiegen daraufhin mit nur 0,8 Prozent plus an die Dax-Spitze.

Nach einem Fluggastrekord im Mai gewannen Fraport-Aktien im M-Dax 0,2 Prozent. Der Flughafenbetreiber knackte dank des Passagierbooms in Frankfurt erstmals in einem Mai die Fünf-Millionen-Marke. Das Frachtvolumen an Deutschlands größtem Flughafen sei zwar eine kleine Enttäuschung, falle aber kaum ins Gewicht.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,73 (Vortag: 2,70) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,09 Prozent auf 123,98 Punkte. Der Bund Future legte dagegen 0,29 Prozent auf 125,77 Punkte zu. Der Eurokurs fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4292 (1,4448) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,6997 (0,6921) Euro. Tsp

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