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So war der Tag: Die Skepsis dominiert

Aktienanleger in Europa haben am Montag zurückhaltend auf den Regierungswechsel in Italien reagiert. Zwar hoffen viele Investoren, dass die neue Übergangsregierung das Land aus der Krise führt.

Aktienanleger in Europa haben am Montag zurückhaltend auf den Regierungswechsel in Italien reagiert. Zwar hoffen viele Investoren, dass die neue Übergangsregierung das Land aus der Krise führt. Aber es werde sehr schwer für Ministerpräsident Mario Monti, die notwendigen Sparmaßnahmen durchzusetzen und wirtschaftliches Wachstum anzustoßen, hieß es in einem Marktkommentar der RBS. Die Differenzen zwischen den politischen Parteien, die die neue Regierung stützten, seien sehr stark. „Durch den Rücktritt von Silvio Berlusconi ist Italien noch lange nicht schuldenfrei“, fasste es ein Händler zusammen.

Der Dax gab bis zum Handelsschluss 1,2 Prozent auf 5985 Punkte nach. Am Morgen war er zunächst noch um mehr als ein Prozent gestiegen. Der M-Dax notierte zuletzt 1,4 Prozent im Minus bei 9029 Punkten, der Tec-Dax verlor 1,2 Prozent auf 698 Zähler. Der italienische Leitindex rutschte um zwei Prozent ab. Der Euro-Stoxx50 notierte 1,4 Prozent niedriger. An den US-Börsen startete die Woche ebenfalls verhalten.

Neben Italien bewegten auch die Bilanzzahlen zahlreicher Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe die Gemüter der deutschen Anleger. Im M-Dax brachten vorsichtigere Töne zum Ausblick und ein schwächerer Auftragseingang zum Quartalsende Hochtief ins Straucheln. Die Papiere des Baukonzerns fielen um rund elf Prozent. Hochtief wird seine Flughafen-Beteiligungen womöglich später verkaufen als geplant und könnte daher 2011 Verluste schreiben. Der Auftragseingang sank. Das seien schlechte Nachrichten, schrieb Equinet in einem Kommentar. Es sei sehr enttäuschend, dass das Management offenbar das Vertrauen in den Verkauf der Flughafenbeteiligungen verloren habe. Unter Druck gerieten zudem Hugo Boss, die 6,4 Prozent nachgaben. Der Großaktionär des Modeherstellers, Permira, platzierte 4,5 Millionen Vorzugsaktien des Unternehmens.

Nach Berichten über neue Interessenten für die zum Verkauf stehende Kaufhof-Tochter stemmten sich Metro-Aktien gegen den Trend und legten – allerdings marginal um 0,03 Prozent – zu. Im Investorenrennen um die Warenhauskette scheint die österreichische Immobilienfirma Signa die Nase vorn zu haben. Positive Nachrichten zum Gerinnungshemmer Xarelto bescherten den Aktien von Bayer nur anfänglich deutliche Gewinne – zuletzt sanken sie um 2,2 Prozent. Schwächster Wert im Dax war am Abend VW mit einem Minus von 2,3 Prozent.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,57 (Freitag: 1,56) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,15 Prozent auf 130,77 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,58 Prozent auf 138,06 Punkte. Der Euro legte weiter zu: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3659 (Freitag: 1,3650) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7321 (0,7326) Euro. Tsp

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