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So war der Tag: Gedrückte Stimmung

Nach einer kurzen Erholung am Mittag hat der Dax am Dienstag im Handelsverlauf wieder deutlicher nachgegeben. Der Leitindex sank bis zum Handelsschluss um 1,9 Prozent auf 6444 Punkte, nachdem er zuvor kurz ins Plus gedreht war.

Nach einer kurzen Erholung am Mittag hat der Dax am Dienstag im Handelsverlauf wieder deutlicher nachgegeben. Der Leitindex sank bis zum Handelsschluss um 1,9 Prozent auf 6444 Punkte, nachdem er zuvor kurz ins Plus gedreht war. Für den M-Dax ging es um zwei Prozent nach unten auf 10 416 Punkte, und der Tec-Dax verlor 1,4 Prozent auf 772 Punkte.

Nachdem die Sorge über die Pattsituation nach den Parlamentswahlen in Griechenland die Märkte am Vormittag noch deutlicher belastet hatte, sorgten die Zahlen zur deutschen Industrieproduktion für eine zeitweilige Erholung. Nach Einschätzung der Postbank signalisierten diese eine Konjunkturerholung im zweiten Quartal. Kurz drauf aber hatte Medienberichte zufolge der Vorsitzende der größten griechischen Anti-Rettungspartei, Alexis Tsipras, ein Schuldenmoratorium gefordert. Das habe laut Händlern die Stimmung wieder gedrückt.

Nach einer durch einen Hardwarefehler verursachten technischen Verzögerung ging der Handel verspätet an den Start. Auf der Verliererseite standen anschließend Infineon mit einem Abschlag von vier Prozent. Auch der BMWKurs sackte um 3,9 Prozent ab, VW-Aktien um 2,3 Prozent. Die beiden Autobauer mussten zuletzt wegen der Schuldenkrise in Südeuropa leichte Einbußen beim Absatzwachstum hinnehmen. Die Kernmarke VW verkaufte bis April in Westeuropa (ohne Deutschland) fünf Prozent weniger als vor Jahresfrist. Ein Händler sagte, dass die Zahlen der Autohersteller auch Infineon belasteten. Der Chiphersteller ist ein wichtiger Zulieferer der Branche. Gleiches gelte für den Anlagenbauer Dürr, dessen Aktien im M-Dax mit einem Minus von 7,2 Prozent die größten Verlierer waren. Dürr stellt unter anderem Lackieranlagen für Autobauer her.

Ein starker Dax-Wert war die Aktie der Deutschen Telekom, die 0,6 Prozent zulegte. Börsianer werteten es positiv, dass der Konzern nach dem Tarifabschluss für die Konzernzentrale auch den Konflikt für 50 000 Beschäftigte im Deutschland-Geschäft beigelegt hat. Die Tarifangestellten der Telekom Deutschland und der Servicegesellschaften sollten bei einer Laufzeit von zwei Jahren 6,5 Prozent mehr Geld bekommen. Das sei im Rahmen der Erwartungen, sagte ein Händler.

Im M-Dax gefragt waren die Papiere von Gildemeister, die um ein Prozent stiegen. Der Werkzeugmaschinenbauer war dank der ungebrochenen Nachfrage für seine Maschinen mit überraschend hohen Zuwächsen in das neue Jahr gestartet.

Am deutschen Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere bei 1,28 Prozent. Der Rentenindex Rex verlor 0,02 Prozent auf 133,32 Punkte. Der Bund-Future aber legte um 0,27 Prozent zu; auf 142,30 Punkte. Der Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3025 (Montag: 1,3033) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7678 (0,7673) Euro. Tsp

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