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So war der Tag: Leitzinssenkung verpufft

Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, den Leitzins zu senken, hat für starke Schwankungen am Aktienmarkt gesorgt. Der Dax schloss nach einer Berg- und Talfahrt 0,5 Prozent tiefer bei 6535 Punkten.

Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, den Leitzins zu senken, hat für starke Schwankungen am Aktienmarkt gesorgt. Der Dax schloss nach einer Berg- und Talfahrt 0,5 Prozent tiefer bei 6535 Punkten. Für den M-Dax ging es um 0,8 Prozent auf 10 606 Punkte bergab und der Tec-Dax verlor 0,3 Prozent auf 771 Punkte.

Bis in den Nachmittag hinein hatte der Dax noch von der Hoffnung auf die Leitzinssenkung der EZB sowie der überraschend gelockerten Geldpolitik in China profitiert. Zudem hatte die deutsche Industrie im Mai überraschend den Auftragsbestand gesteigert. Nach bis zu knapp neun Prozent Plus in sechs Handelstagen setzten beim deutschen Leitindex aber starke Gewinnmitnahmen ein.

Beschleunigt wurde die Abwärtsbewegung, nachdem EZB-Präsident Draghi ein weiterhin schwaches Wachstum in der Eurozone konstatiert und von einer hohen Unsicherheit und einem belasteten Vertrauen gesprochen hatte. Zudem hieß es in einem Kommentar der Berenberg Bank, dass die Maßnahmen der Währungshüter eine mögliche Panik an den Märkten nicht verhindern dürften.

Die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) setzten sich mit plus 5,1 Prozent an die Dax-Spitze und standen so im Mittelpunkt des

Anlegerinteresses. VW hatte angekündigt, das Porsche-Sportwagengeschäft bereits im August komplett zu übernehmen. Ein Analyst wertete vor allem das frühzeitige Heben von Synergien positiv für VW. Dagegen profitierten die Papiere von Porsche nur anfangs deutlich von der Nachricht. Sie schlossen 1,2 Prozent im Minus. „Die Porsche-Aktionäre haben nichts von dem frühzeitig abgeschlossenen Deal“, erklärte ein Händler die unterschiedliche Kursentwicklung.

Im S-Dax trieb die Erleichterung über eine Einigung des Hauptaktionärs mit dem Vorstand auf ein Sanierungskonzept die Praktiker-Aktien zeitweise um neun Prozent Euro in die Höhe, zur Börsenschluss stand die Aktie 2,7 Prozent im Plus. Die Börsianer warnten vor späteren Verlusten, denn letztlich drohe eine Kapitalerhöhung. Der Preis der jungen Aktien dürfte niedriger als der aktuelle liegen, erklärte DZ-Bank-Analyst Herbert Sturm. „Dies könnte zu erneutem Kursdruck auf die Praktiker-Aktie führen“, fügte er hinzu. Die Aktien der Modefirma Tom Tailor legten vier Prozent zu. Das Unternehmen hat sich Geld für die Übernahme der Bonita-Gruppe verschafft.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,22 (Freitag: 1,26) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 133,83 Punkte. Der Bund-Future kletterte um 0,14 Prozent auf 142,54 Punkte. Der Euro fiel nach der EZB-Sitzung deutlich ab. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2426 (Mittwoch: 1,2560) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8048 (0,7962) Euro. Tsp

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