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So war der Tag: Mit Verlust in die Woche

Die Erleichterung der Börsianer über die Beschlüsse des EU-Schuldengipfels in der vergangenen Woche hat nicht lange gehalten: Neue Rezessionsängste und Zweifel an der Wirksamkeit und schnellen Umsetzbarkeit der Gipfelbeschlüsse haben die Aktienmärkte in Europa und den USA zu Wochenbeginn auf Talfahrt geschickt. Am Freitag hatten die Indizes noch deutlich im Plus geschlossen.

Die Erleichterung der Börsianer über die Beschlüsse des EU-Schuldengipfels in der vergangenen Woche hat nicht lange gehalten: Neue Rezessionsängste und Zweifel an der Wirksamkeit und schnellen Umsetzbarkeit der Gipfelbeschlüsse haben die Aktienmärkte in Europa und den USA zu Wochenbeginn auf Talfahrt geschickt. Am Freitag hatten die Indizes noch deutlich im Plus geschlossen. „Es ist schön, dass sich die Staaten auf koordinierte Richtlinien zur Steuerpolitik geeinigt haben, aber dies löst die grundlegenden Probleme der Schuldenkrise nicht“, sagte Investec-Volkswirtin Victoria Cadman. Die Gemeinschaftswährung fiel mit 1,3210 Dollar auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen.

Die europäischen Regierungschefs hatten sich bei ihrem Treffen am Donnerstag und Freitag unter anderem auf mehr Haushaltsdisziplin verständigt. Von neuen, großen Kreditpaketen zum Schutz klammer Staaten sahen die Euro-Länder allerdings ab. Der Dax fiel am Montag bis zum Handelsschluss um 3,4 Prozent auf 5785 Zähler, der Euro-Stoxx50 gab um 2,9 Prozent nach. An der Wall Street verbuchten die wichtigsten Indizes ebenfalls ein Minus. Hier lastete zusätzlich die Senkung der Umsatzprognose von Intel auf der Stimmung (siehe oben). Die Aktie des weltgrößten Chipherstellers verlor zuletzt 4,7 Prozent.

Kritik an den EU-Beschlüssen kam am Montag vor allem von den Rating-Agenturen Standard & Poor’s und Moody's. Ihnen geht die Einigung auf eine strengere Haushaltsdisziplin nicht weit genug. „An unserer Ansicht, dass der Zusammenhalt in der Euro-Zone gefährdet ist, hat sich nichts geändert“, teilte Moody’s mit. Auch Jean- Michel Six, Europa-Chefvolkswirt von Standard & Poor’s, warnte: „Wir sollten die Erwartungen nicht zu hoch steigen lassen, es wird weitere Gipfel geben.“ Es bedürfe womöglich eines weiteren Schocks – zum Beispiel, dass eine große deutsche Bank große Schwierigkeiten an den Märkten bekomme – bevor alle in der Euro-Zone einer Meinung seien.

Finanzwerte gehörten einmal mehr zu den größten Verlierern. Die Commerzbank-Aktie sackte am Montag um 7,8 Prozent ab, das Papier der Deutschen Bank büßte 5,5 Prozent ein. Auch der Kurs der Allianz-Aktie rutschte bis zum Abend um 6,5 Prozent ab. Die Papiere von Bayer fielen um 3,3 Prozent. Händler verwiesen auf Aussagen von Konzernchef Marijn Dekkers im Tagesspiegel, dass er sowohl im Pharma- als auch im Kunststoffgeschäft sinkende Gewinnspannen erwarte.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,67 (Freitag: 1,68) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,12 Prozent auf 130,41 Punkte. Der Bund Future gewann 0,78 Prozent auf 136,41 Punkte. Der Euro-Kurs fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs des Euro auf 1,3251 (1,3384) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7547 (0,7472) Euro. Tsp

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