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So war der Tag: Niemandsland

Der Dax hat am Freitag im Minus geschlossen. Er folgte damit der schwächelnden Wall Street, die nach einem freundlichen Auftakt ihre Gewinne vollständig abgab.

Der Dax hat am Freitag im Minus geschlossen. Er folgte damit der schwächelnden Wall Street, die nach einem freundlichen Auftakt ihre Gewinne vollständig abgab. Überraschend gute Konjunkturdaten hatten dem deutschen Leitindex ebenso wie gute Zahlen und Daten aus den USA nur vorübergehend Auftrieb gegeben. Der Dax ging 0,7 Prozent tiefer bei 7232 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht steht ein Minus von mehr als zwei Prozent zu Buche. Der M-Dax mittelgroßer Werte sank am Freitag um 0,9 Prozent auf 11 231 Punkte. Hingegen legte der Tec-Dax um 0,5 Prozent auf 814 Punkte zu.

Der Markt befinde sich derzeit in einer Art Niemandsland, sagte Stratege Jörg Rahn von Marcard, Stein & Co. In Europa stehe nach wie vor die Schuldenkrise im Mittelpunkt, und da seien einige hoffnungsvoll stimmende Maßnahmen durch Politik und EZB auf den Weg gebracht. „Jetzt wird erwartet, dass die Konjunktur nachzieht, und vielleicht ist deshalb die Berichterstattung zum dritten Quartal nicht so wichtig.“ Jeder sei darauf eingestellt, dass die Bilanzen eher schlecht ausfallen werden. „Vielleicht werden die dann einfach abgehakt.“

Im Dax verloren Daimler-Aktien trotz des Rückzugs des bedeutendsten Großaktionärs 0,3 Prozent. Experten sehen im Ausstieg des Scheichtums Abu Dhabi aber kein Alarmzeichen für den Autobauer. Die Bankenwerte zeigten sich nach den guten Zahlen von JP Morgan uneinheitlich: Commerzbank- Aktien legten um 1,8 Prozent zu und knüpften damit an die gute Vortagsentwicklung an. Deutsche-Bank-Aktien gaben dagegen um 1,5 Prozent nach.

Die Papiere der Telekom büßten 2,1 Prozent ein. Händler verwiesen darauf, dass sich der japanische Konzern Softbank an der Branchenkonsolidierung im US-Mobilfunkmarkt beteiligen will und auch für MetroPCS bieten könnte. Das drücke bei den T-Aktien auf die Stimmung, da sich die Telekom-Tochter T-Mobile USA als Nummer vier der Branche gerade durch die geplante Fusion mit dem kleineren Anbieter MetroPCS verstärken wolle. Ein skeptischer Analystenkommentar setzte Siemens zu. Die Aktien des Technologiekonzern verbilligten sich um 1,1 Prozent. Die Analysten der Société Générale fürchten, dass die Erwartungen an das geplante Sparprogramm zu hoch sein könnten. Es werde seine Zeit brauchen, bis sich die Kosteneinsparungen positiv auf die Margen auswirken dürften, hieß es in einem Kommentar. Die Experten stuften Siemens herunter auf „Hold“ von „Buy“.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,18 Prozent am Vortag auf 1,20 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,11 Prozent auf 134,17 Punkte. Der Bund Future gewann 0,18 Prozent auf 141,66 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2970 (Donnerstag: 1,2918) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7710 (0,7741) Euro. Tsp

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