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So war der Tag: Spanien macht Anleger nervös

Deutsche Aktien haben sich am Freitag vor der Bekanntgabe des Stresstests für spanische Banken mehrheitlich mit Verlusten präsentiert. Der Dax sackte bis zum Handelsschluss deutlich ab und notierte zuletzt gut ein Prozent tiefer bei 7216 Punkten.

Deutsche Aktien haben sich am Freitag vor der Bekanntgabe des Stresstests für spanische Banken mehrheitlich mit Verlusten präsentiert. Der Dax sackte bis zum Handelsschluss deutlich ab und notierte zuletzt gut ein Prozent tiefer bei 7216 Punkten. Händlern zufolge stieg vor dem Wochenende die Nervosität am Markt vor dem spanischen Bankenstresstest, dessen Ergebnisse nach Handelsschluss an der deutschen Börse veröffentlicht wurden. Der M-Dax fiel um 0,3 Prozent auf 10 977 Punkte, und der Tec-Dax schloss annähernd auf dem Vortagesniveau bei 809 Punkten.

Ein Börsianer nannte als Belastungsfaktor auch ein Interview von Allianz-Chef Michael Diekmann, wonach Europas größter Versicherer wegen gestiegener Risiken kaum noch Staatsanleihen kauft. Zudem warteten die Märkte auf das Urteil der Ratingagentur Moody’s zu Spanien. Mitte Juni hatte die Agentur eine weitere Senkung der Kreditwürdigkeit in Aussicht gestellt. Die selbst gesetzte Frist von drei Monaten läuft im September ab. Moody’s bewertet Spanien derzeit nur eine Note über Ramsch-Niveau. Am Vormittag hatten die strikten Sparbeschlüsse der spanischen Regierung die Börsen solide gestützt. Spanien hatte am Vorabend weitere Reformen angekündigt und einen rigiden Spar-Haushalt für das kommende Jahr vorgelegt.

Unter den Einzelwerten waren am Freitag Thyssen-Krupp-Papiere mit einem Plus von zuletzt 0,8 Prozent relativ stark gefragt. Der Stahlkonzern hatte am Morgen mitgeteilt, seine Tochter Tailored Blanks an den chinesischen Wettbewerber Wuhan Iron and Steel für einen ungenannten Preis zu verkaufen. Händler verwiesen auch auf einen Medienbericht, wonach der südkoreanische Wettbewerber Posco den Kauf des Thyssen-Stahlwerks in Alabama erwägt. Zu den größten Verlierern im Dax gehörten Infineon-Titel mit minus 1,7 Prozent. Als Begründung wurden schwache Zahlen von Micron genannt. Der US-Speicherproduzent hat für das vierte Geschäftsquartal einen unerwartet hohen Verlust ausgewiesen.

Die Aktien der Lufthansa litten unter Aussagen von Konzernchef Christoph Franz, wonach das Unternehmen wegen „Gegenwinds“ noch schärfer sparen müsse als bislang angekündigt, der Kurs sank um 1,7 Prozent.

Die Titel von Sky Deutschland stiegen mit plus 4,8 Prozent an die M-Dax-Spitze. Händler verwiesen auf positive Analystenkommentare. Krones-Aktien profitierten ebenfalls von einer optimistischen Analystenstudie und verteuerten sich um 2,6 Prozent.

Am Rentenmarkt stieg die Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,16 (Vortag 1,15) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,04 Prozent auf 134,28 Punkte. Der Bund-Future kletterte um 0,26 Prozent auf 141,83 Punkte. Der Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2930 (Donnerstag: 1,2874) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7734 (0,7768) Euro. Tsp

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