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So war der Tag: Trübe Stimmung

Die Zurückhaltung der US-Notenbank im Kampf gegen die Konjunkturflaute hat am Donnerstag die Anleger an den Aktienmärkten enttäuscht. Zum Börsenschluss stand der deutsche Leitindex Dax ein halbes Prozent im Minus bei 6419 Punkten.

Die Zurückhaltung der US-Notenbank im Kampf gegen die Konjunkturflaute hat am Donnerstag die Anleger an den Aktienmärkten enttäuscht. Zum Börsenschluss stand der deutsche Leitindex Dax ein halbes Prozent im Minus bei 6419 Punkten. Der M-Dax gab 0,6 Prozent ab auf 10 388 Punkte und der Tec-Dax verlor 1,7 Prozent auf 739 Punkte.

Die überraschend stark gesunkenen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gaben dem Markt nur kurzzeitig etwas Unterstützung. Es überwog die Enttäuschung über die US-Notenbank: Börsianer hatten gehofft, dass sie in ihrem Protokoll zur Sitzung im Juni klarere Hinweise auf weitere Maßnahmen zur Konjunkturbelebung und ein neues Anleihenkaufprogramm geben würde. Stattdessen hieß es in dem Papier, zu diesen Mitteln wollten viele Mitglieder des für die Geldpolitik zuständigen Offenmarktausschusses nur im Falle einer weiteren Eintrübung der wirtschaftlichen Lage greifen. Die Fed habe keine Signale für eine unmittelbar bevorstehende, weitere Lockerung der Geldpolitik gegeben, was die Börsen belaste, sagten Marktteilnehmer. Schwach zeigte sich auch der Euro, der erstmals seit Juli 2010 unter die Marke von 1,22 US-Dollar fiel. Er dient dem Dax immer wieder als Indikator für die Risikobereitschaft.

Im Dax schmolzen die Kursgewinne der Metro-Titel im Handelsverlauf auf ein mageres Plus von 0,2 Prozent ab. Zuvor hatten die Aktien dank guter Zahlen des französischen Konkurrenten Carrefour mehr als zwei Prozent gewonnen.

Im M-Dax legten die Papiere von Hugo Boss um fünf Prozent zu. In einem Bericht der italienischen Zeitung „Il Sore 24 Ore“ hieß es, es kursieren Marktgerüchte, denen zufolge es mehrere Interessenten an Hugo Boss geben soll. Zulegen konnten auch die Aktien von Südzucker, die um 3,2 Prozent anzogen. Der europäische Branchenprimus konnte dank eines außerordentlichen Steuerertrags im abgelaufenen Quartal seinen Gewinn mit 263 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Die ebenfalls im M-Dax gelisteten Titel von Rhön-Klinikum verloren 3,3 Prozent. Nach Fresenius und Asklepios soll auch der Konkurrent Sana Rhön-Anteile erworben haben. „Damit wird es immer unwahrscheinlicher, dass eine Übernahme von Rhön durch Fresenius doch noch klappt“, sagte ein Händler. Die Fusion war Anfang Juli vorerst geplatzt, weil Fresenius nicht wie nötig mehr als 90 Prozent der Rhön-Aktien einsammeln konnte. Die Fresenius-Papiere büßten 0,5 Prozent ein.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,04 (Vortag: 1,09) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 134,87 Punkte. Der Bund-Future kletterte um 0,29 Prozent auf 144,87 Punkte. Der Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2178 (Mittwoch: 1,2260) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8212 (0,8157) Euro. Tsp

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