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So war der Tag: Verkaufsmonat Mai

Wirtschaftsdaten aus den USA haben an den Aktienmärkten in Europa und New York am Donnerstag Enttäuschung ausgelöst. Zu schlechter als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten gesellte sich der Konjunkturindex der Chicagoer Einkaufsmanager, der deutlicher als erwartet sank.

Wirtschaftsdaten aus den USA haben an den Aktienmärkten in Europa und New York am Donnerstag Enttäuschung ausgelöst. Zu schlechter als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten gesellte sich der Konjunkturindex der Chicagoer Einkaufsmanager, der deutlicher als erwartet sank. Als Reaktion rutschte der Euro-Stoxx 50 mit 2101 Punkten auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten. Der Dax verlor 0,3 Prozent auf 6264 Zähler, nachdem er vor Veröffentlichung der Daten noch nahezu unverändert notiert hatte. Der M-Dax verlor 0,6 Prozent auf 10 147 Punkte, der Tec-Dax stagnierte am Ende bei 751 Zähler ein. Auch die US-Börsen gaben nach.

Viele Anleger scheinen der Börsenweisheit „Sell in May – and go away“ gefolgt zu sein: Der Dax, der spanische Ibex und der italienische Mib weisen die schlechteste Mai-Entwicklung in ihrer Geschichte auf. Nur beim französischen CAC40 zeigt die Statistik den drittschlechtesten Mai. Im abgelaufenen Monat hat der deutsche Leitindex sieben Prozent, der Ibex gut 13, der Mib elf und der CAC40 5,7 Prozent verloren. Auf Jahressicht gesehen liegt von den fünf Indizes nur noch der Dax im Plus.

Börsianer machen für die Kursverluste die Euro-Schuldenkrise verantwortlich. Dabei missfällt ihnen vor allem die Ratlosigkeit der Verantwortlichen in den Hauptstädten der EU-Staaten und am EU-Sitz in Brüssel. „Man hat den Eindruck, die Politiker hätten noch nicht begriffen, wie brenzlig die Lage ist“, kritisierte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. EZB-Chef Mario Draghi forderte die Regierungen auf, eine klare Vision für die Zukunft der Währungsunion zu entwerfen. Die Notenbank könne das durch Inaktivität entstandene Vakuum nicht füllen, fügte der Italiener bei einer Anhörung im EU-Parlament in Brüssel hinzu.

Rückenwind könnten Europas Börsen aber von der Abstimmung in Irland über den EU-Fiskalpakt bekommen – sollten die Umfragen stimmen und die Iren den ansonsten äußerst umstrittenen Pakt zur Haushaltskonsolidierung annehmen.

Im Dax gab es nur wenige Ausreißer: Metro- Aktien setzten ihren Aufwärtstrend vom Vortag fort und legten um 1,6 Prozent zu. „Der Verkauf der defizitären Märkte in Großbritannien hat Hoffnungen geschürt, Metro möge sich auch von anderen Verlustbringern trennen“, erklärte ein Händler. SAP profitierten von einer Kaufempfehlung und zogen um ein Prozent an. Schwächster Wert war Thyssen-Krupp mit einem Verlust von 3,9 Prozent.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,04 Prozent am Vortag auf 1,02 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,01 Prozent auf 134,80 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,11 Prozent auf 145,63 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2403 (Mittwoch: 1,2438) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8063 (0,8040) Euro. Tsp

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