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Solar Millennium: Solarfirma verklagt Utz Claassen

Der Erlanger Kraftwerksentwickler Solar Millennium leitet rechtliche Schritte gegen seinen ehemaligen Vorstandschef Utz Claassen ein. Der Ex-Vorstandschef soll mehr als neun Millionen Euro Schadenersatz zahlen.

Düsseldorf - „Die von uns angestrebte außergerichtliche Einigung erscheint immer unwahrscheinlicher, nachdem Utz Claassen seinen Anwälten das Mandat entzogen hat und seine neuen Rechtsberater offensichtlich auf Zeit spielen“, sagte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von Solar Millennium, Hannes Kuhn, dem „Handelsblatt“. Die Vorbereitungen für eine Klage seien bereits abgeschlossen. Solar Millennium verlangt 9,18 Millionen Euro brutto zurück, die das Unternehmen bei Claassens Antritt im Januar 2010 aufbringen musste. Claassen hatte einen Fünfjahresvertrag unterschrieben, das Unternehmen aber nach nur 74 Tagen wieder verlassen. Laut Kuhn ließ sich kein einziges Neugeschäft finden, das von Claassen initiiert worden sei – der Manager sei ganze 15 Tage im Büro gewesen. „Unglaublich viel Zeit wurde für Formalien aufgewendet. Organigramme waren zum Beispiel ein ganz großes Thema“, sagte Kuhn. Claassen teilte dagegen über seinen Anwalt mit, seine Präsenz sei überdurchschnittlich und seine Arbeitseinteilung angemessen gewesen. Für Aufsehen in Erlangen sorgen auch die Beraterverträge, die unter Claassens Amtsführung abgeschlossen wurden. Allein 10 000 Euro Vorschuss erhielt nach diesen Angaben der Berliner PR-Berater Jürgen Hogrefe, langjähriger Vertrauter Claassens. Dem Aufsichtsrat ist laut Kuhn nicht bekannt, was Hogrefe dafür leistete. Claassen ließ über einen Anwalt mitteilen, der Aufsichtsrat habe von den Beraterverträgen vorher Kenntnis gehabt. Kuhn bestreitet dies. 25 000 Euro pro Monat für Rechtsberatung erhielt Klaus Menge, ebenfalls Vertrauter und bis vor kurzem Anwalt Claassens. HB

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