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Wirtschaft: Spätes Aufräumen bei EnBW

Von Daniel RheePiening Utz Claassen, der neue Chef des drittgrößten deutschen Energiekonzerns EnBW, muss aufräumen. Von seinem Vorgänger hat er im Frühjahr ein Sammelsurium von rund 400 Firmenteilen übernommen, die alle viel Arbeit machen – aber zum großen Teil kaum zum Konzerngewinn beitragen.

Von Daniel RheePiening

Utz Claassen, der neue Chef des drittgrößten deutschen Energiekonzerns EnBW, muss aufräumen. Von seinem Vorgänger hat er im Frühjahr ein Sammelsurium von rund 400 Firmenteilen übernommen, die alle viel Arbeit machen – aber zum großen Teil kaum zum Konzerngewinn beitragen. Im Gegenteil: EnBW machte im vergangenen Halbjahr fast eine Milliarde Euro Verlust. Und der fiel – wie beim Schuhhersteller und Beteiligungsunternehmen Salamander - auch in Konzernbereichen an, die mit dem Kerngeschäft von EnBW nichts zu tun haben. Kein Wunder, dass Salamander auf der Verkaufsliste steht.

Claassen muss sich beeilen. Denn die beiden Hauptkonkurrenten RWE und Eon sind dabei, den baden-württembergischen Dritten endgültig hinter sich zu lassen. Die beiden Großen aus dem Rheinland haben längst einschneidende Kostensenkungsprogramme eingeleitet. Und auch beim Management der Beteiligungen sind beide Unternehmen deutlich weiter als EnBW. Zu lange haben sich die Großaktionäre EdF und der Zweckverband Oberschwäbischer Elektrizitätswerke mit den großen Ambitionen von EnBW zufrieden gegeben, zu spät haben sie auf einen harten Sanierungskurs gedrängt.

Dass jetzt auch Yello auf den Prüfstand kommt, ist auch ein Signal: Die privaten Stromkunden können wenig Gutes erhoffen. Denn schließlich war es Yello, das in Deutschland den Startschuss für Billigstrom für jeden gab. Yello hat zwar einen großen Kundenstamm gewonnen, doch von schwarzen Zahlen ist der Billigstromverkäufer, weit entfernt. Auch das will Claassen ändern.

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