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Wirtschaft: Spar: Weitere Läden werden geschlossen

Der Lebensmittelkonzern Spar hat im ersten Halbjahr einen Verlust von 78 Millionen Euro gemacht. Der Umsatz stieg leicht um zwei Prozent auf 3,2 Milliarden Euro.

Der Lebensmittelkonzern Spar hat im ersten Halbjahr einen Verlust von 78 Millionen Euro gemacht. Der Umsatz stieg leicht um zwei Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Die Expansion der Lebensmittel-Discountmärkte Netto in Ostdeutschland habe Umsatzrückgänge bei den Eurospar-Filialen kompensiert, teilte das Unternehmen mit. Die rund 400 Eurospar-Filialen bereiten Spar erhebliche Probleme. 21 Läden wurden im ersten Halbjahr geschlossen. "Teilweise ist in den Standorten über Jahre hinweg sehr wenig gemacht worden", sagte Vorstandsmitglied Olaf Herrschel am Mittwoch bei der Hauptversammlung. Es müsse noch erheblich in die "Substanz" der Märkte investiert werden. Unrentable Standorte sollen geschlossen werden.

Erst im vierten Quartal 2002 will der Lebensmittelhändler wieder schwarze Zahlen schreiben. Bis dahin soll die Sanierung des Unternehmens greifen. Der seit April amtierende Vorstandschef Fritz Ammann will insbesondere die verworrene Organisation straffen. "Ich habe mir die Frage gestellt, wie wir zurück zu einem System kommen, das dem gesunden Menschenverstand entspricht", sagte Ammann. Die Kosten der Sanierung sind durch die Banken und den französischen Großaktionär ITM Enterprises (Intermarché) gesichert. In diesem Jahr erwartet der Vorstand noch einen Verlust von rund 100 Millionen Euro.

Neben hausgemachten Problemen schlägt bei Spar auch die schwache Konjunktur auf das Ergebnis von Spar durch. Davon ist die gesamte Branche betroffen. Bei einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Verbandes der Vereine Creditreform unter 4008 Unternehmen stuften nur noch 23,3 Prozent der Einzelhändler die Kaufbereitschaft ihrer Kunden als gut oder sehr gut ein. Im Sommer 2000 hatten sich noch 30,4 Prozent der Einzelhändler optimistisch geäußert. Bei den Großhändlern bewerteten 30,4 (2000: 36,5) Prozent die aktuelle Ordersituation mit gut oder sehr gut. Während im vergangenen Jahr 18,1 Prozent der Einzelhändler die Geschäftslage als schlecht einschätzten, sind es nach Angaben der Creditreform heute 23,8 Prozent.

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