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Wirtschaft: Sparbücher sind out

Geldanlagen bei Sparkassen sinken drastisch

Berlin (fo/dpa). Die deutschen Sparkassenkunden haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutlich weniger Geld auf ihre Sparbücher gelegt als im Jahr zuvor. Wegen des Niedergangs der Börsenkurse wuchs aber das Geschäft der Sparkassen-Finanzgruppe mit Wertpapieren. Nach der am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Halbjahresbilanz des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes lagen die gesamten Geldanlagen der Kunden im ersten Halbjahr 2002 um 66 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Dabei waren die Spareinlagen mit einem Rückgang von 5,5 Milliarden Euro besonders stark betroffen. Der Nettoverkauf an Wertpapieren lag dagegen mit acht Milliarden Euro um 1,6 Milliarden Euro über dem entsprechenden Vorjahreswert, was vor allem auf ein reges An- und Verkaufsgeschäft mit Investmentfonds zurückzuführen ist. Eigenemissionen der Sparkassen wurden mit 3,3 Milliarden Euro fünf Mal so stark nachgefragt wie im Vorjahr. Die höherverzinslichen Sichteinlagen wie Tagesgeldkonten legten von Januar bis Juli um 5,3 Milliarden Euro zu.

Verlangsamt hat sich das Kreditgeschäft der Sparkassen: Das Volumen stieg nur um 4,6 Milliarden statt um 8,4 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Vor allem die Unternehmen fragten weniger Kredite nach, weil sie Investitionen zurückstellten. Der Verband rechnet auch damit, dass wegen des Insolvenzrekords in diesem Jahr viele Kredite platzen werden. Die Sparkassen müssten sich auf entsprechend höhere Wertberichtigungen in ihren Bilanzen einstellen.

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