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Gedrosselt. Im ersten Quartal rechnet

© dpa

Spezialchemie: Autoindustrie bremst Lanxess

Nach dem Rekordjahr 2012 erwartet der Spezialchemiekonzern ein schwaches erstes Quartal.

Berlin – Um mehr als sieben Prozent rutschten die Papiere des Dax-Neulings Lanxess am Donnerstag zwischenzeitlich ab, und rissen auch die Titel des weltgrößten Chemiekonzerns BASF mit nach unten. Denn das Leverkusener Unternehmen, das etwa Kautschuke für energieeffiziente Reifen oder Dichtungen herstellt, überraschte die Aktionäre bei der Bilanzvorlage in Düsseldorf mit einer Gewinnwarnung: Im ersten Quartal rechnet der Spezialchemiekonzern inzwischen mit einer Halbierung des operativen Ergebnisses auf bis zu 180 Millionen Euro – wegen der schwachen Konjunktur in der Autobranche. „Wir sind nicht immun“, sagte Vorstandschef Axel Heitmann in Düsseldorf. Wenn fünf Autohersteller und zwei große Reifenproduzenten Werke dicht machten und Kapazitäten abbauten, dann sei das auch für Lanxess spürbar. Deshalb dürfte der Konzern, der im September seine neue Zentrale in Köln beziehen will, auch hinter den Rekorden des Vorjahres zurückbleiben. Dennoch äußerte sich Heitmann für das Gesamtjahr „vorsichtig optimistisch“. Lanxess könne durch seine seine starke Ausrichtung auf außereuropäische Wachstumsmärkte die Schwächen in Europa zum Teil abfedern. In der zweiten Jahreshälfte erwarte der Konzern eine Erholung der Märkte.

Durch den schwachen Ausblick rückten die Zahlen für 2012 in den Hintergrund, obwohl das Unternehmen, das 2005 als Spin-Off des Leverkusener Pharma- und Chemiekonzerns Bayer gestartet war, erneut Rekorde aufstellte. Der Umsatz stiegt um vier Prozent auf knapp 9,1 Milliarden Euro, der Überschuss legte um zwei Prozent auf 514 Millionen Euro zu. Während der Umsatz in Asien um knapp zehn Prozent zulegte, schwächelte das Geschäft in Europa. In Deutschland legten die Erlöse leicht zu.

Aktionäre und Mitarbeiter werden reichlich belohnt. Lanxess schüttet nach einer Anhebung der Dividende von 0,85 Euro auf 1,00 Euro insgesamt 83 Millionen Euro an die Anteilseigner aus. An die rund 17 000 Beschäftigten zahlt der Konzern eine Erfolgsbeteiligung in Höhe von insgesamt 115 Millionen Euro – 15 Millionen mehr als im Jahr zuvor.

Auch 2013 wollen die Leverkusener weiter durch Übernahmen wachsen. „Letztendlich schauen wir überall“, sagte Finanzchef Bernhard Düttmann am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Das Unternehmen würde insbesondere gerne in seinen kleineren Sparten Performance Chemicals und Advanced Intermediates die Geschäfte durch Zukäufe unterstützen. Jahel Mielke

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