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Wirtschaft: Spezialfahrzeughersteller: Wohnwagen machen nicht nur Camper froh

In den turbulenten Börsenzeiten haben Aktien aus den Dax-Nebenwerten wegen ihrer relativen Stabilität wieder an Aufmerksamkeit gewonnen. Für langfristig orientierte Anleger bieten sich günstige Möglichkeiten, den einen oder anderen kleineren Wert ins Depot zu legen.

In den turbulenten Börsenzeiten haben Aktien aus den Dax-Nebenwerten wegen ihrer relativen Stabilität wieder an Aufmerksamkeit gewonnen. Für langfristig orientierte Anleger bieten sich günstige Möglichkeiten, den einen oder anderen kleineren Wert ins Depot zu legen. Zu den Dax-Nebenwerten zählen auch einige Hersteller von Spezialfahrzeugen, die dem einjährigen Abwärtstrend erfolgreich Widerstand leisteten.

Das im Smax-Segment notierte Unternehmen Hymer dürfte zwar vielen Urlaubern, aber nur wenigen Anlegern bekannt sein. Wer sich für die Aktie des Reisemobil- und Caravanherstellers interessiert, sollte beachten, dass das Papier vergleichsweise selten und nur mit niedrigen Umsätzen gehandelt wird. Das liegt zum einen am geringen Streubesitz - Aufsichtsratschef Erwin Hymer hält rund 77, die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) etwa elf Prozent der Anteile - und an der Unternehmenstreue der Privataktionäre. In den letzten zwölf Monaten pendelte die Aktie in einem engen Kursband zwischen 32 und 35 Euro, hat sich damit aber auch als sicherer Hafen in den turbulenten Börsenzeiten etabliert. "Die HymerAktie ist eine grundsolide Sache", sagt Frank Biller, Analyst bei der Baden-Württembergischen Bank. Das Unternehmen sei hervorragend in allen Preissegmenten aufgestellt und habe eine dominierende Stellung bei Reisemobilen erreicht. Zudem lockt das Papier mit einer Dividendenrendite von vier Prozent.

Dass konservative Nebenwerte auch für Höhenflüge gut sind, zeigt der Sendener Geländefahrzeug-Hersteller Kässbohrer eindrucksvoll. Im November letzten Jahres lag das Papier noch unter elf Euro. Doch innerhalb weniger Monate stieg der Kurs kontinuierlich auf 19 Euro. Die gute Entwicklung stützt sich auf den optimistischen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2000/2001. Zwar sank das Konzernergebnis in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,65 auf 15,8 Millionen Mark, doch insgesamt plant Kässbohrer eine Gewinnsteigerung von rund sieben Prozent.

Stabiles Ergebniswachstum zwischen sieben und elf Prozent erwarten auch die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Dennoch hat Analyst Richard Schramm die Aktie des Geländefahrzeugbauers mit einem Kursziel bei 16 Euro von "Kaufen" auf "Reduzieren" zurückgestuft und zu Gewinnmitnahmen geraten. Zu rasant war die Kursrallye in den letzten Monaten.

Für langfristig orientierte Anleger ist nach Meinung der Bank M.M. Warburg auch die Vorzugsaktie des M-Dax-Wertes Jungheinrich interessant. Wegen der niedrigen Bewertung und dem längerfristig guten Ausblick empfiehlt Analyst Eggert Kuls die Aktie des Gabelstapler- und Lagertechnikherstellers zum "Kauf". Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der für 2002 erwarteten Gewinne beträgt gerade einmal 5,0. Zwar dürften die Umstrukturierungskosten bei den Tochterunternehmen in England und Frankreich und die Umstellung auf ein eigenes Vertriebssystem das Ergebnis für 2001 noch belasten. Für 2002 rechnet Kuls aber mit einem deutlichen Ergebnissprung. Bei einem stabilen Konjunkturverlauf "wird Jungheinrich 2002 einen großen Ergebnisprung erzielen können", schreibt der Analyst in seiner neuen Studie. Das Ergebnis je Aktie werde von 1,01 Euro im Jahr 2001 auf 1,83 Euro im kommenden Jahr ansteigen.

Tobias Symanski

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