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Wirtschaft: Sportartikelindustrie: Adidas will wieder profitabler werden

Trotz eines Rekordumsatzes ist der Gewinn des Herzogenauracher Sportartikelherstellers Adidas-Salomon AG um 20 Prozent eingebrochen. Wie erwartet sei der Jahresüberschuss auf Grund des im vergangenen Jahr aufgelegten Effizienzprogramms auf 182 (1999: 228) Millionen Euro gesunken, sagte der künftige Vorstandschef Herbert Hainer am Montag in München.

Trotz eines Rekordumsatzes ist der Gewinn des Herzogenauracher Sportartikelherstellers Adidas-Salomon AG um 20 Prozent eingebrochen. Wie erwartet sei der Jahresüberschuss auf Grund des im vergangenen Jahr aufgelegten Effizienzprogramms auf 182 (1999: 228) Millionen Euro gesunken, sagte der künftige Vorstandschef Herbert Hainer am Montag in München. Der von Währungseffekten begünstigte Umsatz des zweitgrößten Sportartikelkonzerns der Welt legte nach den vorläufigen Zahlen um neun Prozent auf 5,8 Milliarden Euro und damit stärker als erwartet zu. Für die kommenden drei Jahre rechnet Hainer mit kräftigen Ergebnis- und Umsatzzuwächsen. Die größte Herausforderung werde dabei der US-Markt sein. Die Aktie gab um 4,2 Prozent auf 69 Euro nach.

Die Dividende für das abgelaufene Jahr will Adidas-Salomon trotz des Gewinnrückgangs bei 0,92 Euro je Aktie halten. Das Vorsteuerergebnis ging um 13 Prozent auf 347 Millionen Euro zurück. Grund hierfür seien vor allem die um zwölf Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gestiegenen operativen Aufwendungen, hieß es. Neben dem Konzernumbau schlugen den Angaben zufolge auch höhere Marketingausgaben durch die Fußball-Europameisterschaft in Belgien und den Niederlanden und die Olympischen Spiele in Sydney zu Buche.

In den kommenden drei Jahren will Hainer, der sein Amt offiziell am 8. März von Robert Louis-Dreyfus übernimmt, Adidas zu einem Umsatz von 7,67 Milliarden Euro führen. Das wäre knapp ein Drittel mehr als 2000. "Wachstum ist die einzige Möglichkeit, unsere Unternehmensziele zu erreichen", sagte Hainer. Im laufenden Jahr wird davon noch wenig zu spüren sein. Adidas rechnet für 2001 mit einem Umsatzzuwachs von währungsbereinigt drei bis fünf Prozent. Einen größeren Schub erwartet Hainer 2002 im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea. Uwe Weinreich, Analyst der Bankgesellschaft Berlin, sagte, der zusätzliche Umsatz könne auch aus der Integration des Geschäfts in Ländern kommen, in denen Adidas bisher über Lizenznehmer vertreten sei.

Der Jahresüberschuss solle bis 2003 jährlich um 15 Prozent wachsen, sagte Hainer. Das Effizienzprogramm allein soll im Jahr zu Einsparungen von 100 Millionen Mark führen. Damit käme Adidas in drei Jahren auf einen Nettogewinn von 277 Millionen Euro, 50 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Im gleichen Zeitraum müsse die Verschuldung deutlich verringert werden. Einen Verkauf des französischen Fahrrad- Zubehörherstellers Mavic, der 2000 mit Gewinn abschloss, wollte Hainer nicht ausschließen.

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