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Wirtschaft: Springer trennt sich von der Telekom

Düsseldorf – Der Medienkonzern Axel Springer wird künftig das Internetportal Bild-T-Online im Alleingang betreiben. Das Joint-Venture mit der Deutschen Telekom wird nach Angaben aus Gesellschafterkreisen beendet werden.

Düsseldorf – Der Medienkonzern Axel Springer wird künftig das Internetportal Bild-T-Online im Alleingang betreiben. Das Joint-Venture mit der Deutschen Telekom wird nach Angaben aus Gesellschafterkreisen beendet werden. „Es gibt bereits eine Verabredung zwischen Springer-Chef Mathias Döpfner und Telekom-Chef René Obermann“, sagt ein Unternehmensinsider. Auch Christian Nienhaus, Vorsitzender der „Bild“-Gruppe, deutete das Ende der Zusammenarbeit an: „Die Kooperation ist erfolgreich. Ich hätte aber auch nichts gegen eine 100-prozentige Markenverantwortung“, sagte er der Zeitung „Horizont“. Die Telekom hielt sich am Donnerstag bedeckt. Ein Sprecher sagte nur: „Wenn es Veränderungen im Eigentümerkreis geben sollte, dann werden wir das in der Gesellschafterversammlung besprechen.“

Die Telekom-Tochter T-Online hält 37 Prozent der Anteile an dem Portal. Diese Beteiligung will Springer nun zurück kaufen und Alleinbesitzer werden. Sowohl Springer als auch die Telekom streben eine „einvernehmliche Lösung“ an.

Mit der geplanten Trennung von T-Online will „Bild“, Europas größte Zeitung, sein Markenprofil stärken. „In der Startphase war T-Online für uns als Partner wichtig. Heute sind wir darauf nicht mehr angewiesen“, hieß es in Konzernkreisen.

Wie schnell und wie teuer ein Rückkauf über die Bühne gehen kann, ist offen. Beide Konzerne wollten dazu keinen Kommentar abgeben. Am Geld wird es auf Seiten Springers nicht scheitern, denn Springer verfügt über genügend liquide Mittel, um den Rückkauf zu stemmen. Am 7. November wird der Zeitungskonzern seine Quartalszahlen präsentieren.

Springer steht aber unter Druck. Denn „Bild“, der traditionelle Gewinnbringer im Konzern, verliert seit Jahren an Auflage. Im dritten Quartal des Jahres 2000 verkauften sich täglich noch 4,56 Millionen Exemplare. Im vergangenen Quartal sank die Auflage werktags auf ein Rekordtief von 3,59 Millionen. hps (HB)

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