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Staatshilfen: Commerzbank kommt EU entgegen

Die Commerzbank ist im Gegenzug für eine Genehmigung ihrer milliardenschweren Staatshilfen in Brüssel zu massiven Zugeständnissen bereit.

Frankfurt am Main/Berlin - Die Commerzbank ist im Gegenzug für eine Genehmigung ihrer milliardenschweren Staatshilfen in Brüssel zu massiven Zugeständnissen bereit. Diskutiert werde derzeit die Trennung vom Osteuropa-Geschäft (CEE) als auch der Verkauf des Immobilienfinanzierers Eurohypo, hieß es am Montag in Regierungs- und Finanzkreisen. „Diese Varianten werden diskutiert.“ Noch vor Ostern sei ein weiteres Spitzengespräch mit Vertretern der EU-Kommission geplant.

Die Commerzbank lehnte eine Stellungnahme ab. Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus, das die angeschlagene Dresdner Bank übernommen hat, ringt seit Wochen um grünes Licht für die zweite Tranche des 18,2 Milliarden Euro schweren Rettungspakets des Bundes. Zehn Milliarden Euro Eigenkapitalhilfe liegen auf Eis.

EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes hat erhebliche Zweifel daran, ob die Commerzbank tatsächlich nur unter den Folgen der Finanzkrise leidet. Am Wochenende war der Streit eskaliert: Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte Kroes vorgeworfen, angesichts der Verzögerungen die Stabilisierung einer systemrelevanten Bank zu gefährden.

Offen ist, inwiefern eine Trennung von der Eurohypo nicht sogar Commerzbank-Chef Martin Blessing entgegen käme. Der Immobilien- und Staatsfinanzierer hat 2008 einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro eingefahren. Offen ist, ob das Geschäftsmodell noch Zukunft hat. „Blessing war nie ein Freund der Eurohypo“, hieß es. Kürzlich habe er intern klar gemacht, dass diese nicht Teil des Kerngeschäfts sei. HB

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