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Schultz

© AFP

Kaffeehaus-Kette: Starbucks wechselt Chef aus

Beim US-Konzern Starbucks hat Gründer Howard Schultz überraschend die Führung übernommen. Der bisherige Konzernchef Jim Donald verlässt das Unternehmen.

Gründe für den Austausch in der Starbucks-Chefetage sind das langsamere Wachstum und ein Sinkflug der Aktie. Unternehmensmitgründer Schultz übernimmt mit sofortiger Wirkung wieder die Führung. Der bisherige Chef Donald verlässt das Unternehmen, teilte Starbucks nach Börsenschluss überraschend mit. In den USA sollen schlecht laufende Läden geschlossen werden und weniger neue Geschäfte öffnen als bisher geplant.

Starbucks spürt derzeit die Grenzen seiner raschen Expansion in den vergangenen Jahren. Besonders auf dem US-Heimatmarkt hat das Unternehmen Mühe, sein hohes Wachstumstempo beizubehalten. Überdies kommen Starbucks zunehmend Wettbewerber wie McDonald's in die Quere, die ihr Kaffee- und Frühstücksgeschäft massiv ausweiten. So will McDonald's laut Berichten in diesem Jahr in allen US-Filialen sowie in weiteren Restaurants weltweit spezielle Kaffeetheken einrichten.

Opfer des eigenen Erfolges

"In mancher Hinsicht sind wir Opfer unseres Erfolgs geworden", räumte der 55-jährige Schultz in einer Telefonkonferenz ein. Er habe das Amt auf längere Sicht übernommen. Starbucks müsse sich in einem Strategiewechsel wieder auf seine Wurzeln besinnen, sagte Schultz der in Doppelfunktion sein Amt als Verwaltungsratschef behält.

An der Börse verlor die Kaffeehaus-Kette im vergangenen Jahr fast 50 Prozent ihres Werts. Auf den Wachwechsel reagierte die Aktie im nachbörslichen Handel am Montagabend mit einem deutlichen Plus: Der Titel gewann rund neun Prozent auf rund 20 Dollar.

Filialen machen sich in den USA selbst Konkurrenz

Starbucks hat inzwischen mehr als 14.000 "Coffee Houses" in 43 Ländern, davon 109 in Deutschland. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden 2571 neue Shops eröffnet - fast jeder dritte davon außerhalb der USA. Dort wächst das Geschäft prozentual am schnellsten. In den USA machen sich allerdings die mancherorts bereits in Sichtweite voneinander liegenden Filialen bisweilen selbst Konkurrenz.

Schultz war schon in den Jahren 1987 bis 2000 Konzernchef. Er brachte das Unternehmen 1992 an die Börse. Der scheidende Jim Donald stand seit Frühjahr 2005 an der Spitze von Starbucks.

Prominente Rückkehrer

Mit seiner Rückkehr in den Chefsessel folgt Schultz dem Beispiel anderer prominenter US-Firmen: So übernahmen zuletzt angesichts von Krisen der Gründer des Computerbauers Dell, Michael Dell, und Yahoo!-Mitgründer Jerry Yang wieder das Ruder in ihren Konzernen.

Im Gesamtjahr 2006/2007 steigerte Starbucks den Gewinn um mehr als ein Fünftel auf 673 Millionen Dollar. Der Umsatz kletterte etwa ebenso stark auf 9,4 Milliarden Dollar (6,4 Mrd Euro). Starbucks legt am 30. Januar seine Zahlen für das laufende erste Geschäftsquartal vor. (smz/dpa)

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