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Statistik: Weniger Insolvenzen im Jahr 2008

Im vergangenen Jahr sind weniger Unternehmen und Privatpersonen zahlungsunfähig geworden als 2007. Gestiegen sind allerdings die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger. Experten erwarten für 2009 bei den Zahlen für die Verbraucher neue Höchststände.

Laut einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes vom Freitag haben die Amtsgerichte im vergangenen Jahr insgesamt 155.202 Insolvenzen verzeichnet, darunter 98.140 von Verbrauchern und 29.291 von Unternehmen. Bei ehemaligen Selbstständigen wurden knapp 24.000 Insolvenzen gezählt. Die Gesamtzahl gingen erstmals seit 1999 zurück, als das neue Insolvenzrecht eingeführt wurde.

Im Dezember 2008 gab es allerdings einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen um 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, im November gab es noch einen Rückgang. Dieser Trend wird sich nach Ansicht von Experten noch verschärfen. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform rechnet für 2009 bei den Zahlen für die Verbraucher aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise mit neuen Höchstständen.

2008 insgesamt 6,5 Prozent weniger Pleiten

Nach einer vorläufigen Berechnung ohne das Land Nordrhein-Westfalen ergibt sich ein Gesamtrückgang der Insolvenzfälle um 6,5 Prozent. Bei den Verbrauchern fiel der Rückgang mit 7,1 Prozent stärker aus als bei den Unternehmen mit 4,5 Prozent. Gestiegen sind binnen Jahresfrist allerdings die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger von 32 auf 33 Milliarden Euro, berichtete das Amt in Wiesbaden.

Von den Firmenpleiten betroffen waren auch mindestens 121.675 Beschäftigte. Rund 16 Prozent der insolventen Unternehmen haben aber keine Angaben zu ihren Belegschaften gemacht. Im Vorjahr hatte die Zahl der bekannten Arbeitnehmer bei insolventen Firmen noch höher bei 125.175 gelegen. Eine Insolvenz bedeutet nicht automatisch das Ende eines Unternehmens.

Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform erwartet nach Einschätzungen vom Jahresanfang einen sprunghaften Anstieg der Insolvenzen im Unternehmensbereich 2009 auf etwa 33.000 bis 35.000. Bei den Verbraucherinsolvenzen wird sogar mit einem Höchststand auf bis zu 145.000 neuen Anträgen gerechnet. (imo/dpa)

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