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Staubsauger im Test: Härtefall Teppich: Vorsicht vor Energiefressern

Auf dem Parkett können fast alle Staubsauger punkten. Aber erst auf weichem Untergrund zeigen sich die wahren Leistungsträger.

Nach einer großen Erfindung sah es wohl nicht aus, als Hubert Cecil Booth im Jahr 1901 mit einem Taschentuch vor dem Mund über seinen Teppich robbte und heftige Saugbewegungen mit dem Mund machte. Allerdings blieb der Staub am Taschentuch haften, und damit war der erste Schritt zur Erfindung des Staubsaugers getan.

Heute ist dieses Gerät kaum noch wegzudenken aus den meisten Haushalten. In Deutschland werden laut dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie jährlich etwa 4,5 Millionen Bodenstaubsauger verkauft, je nach Fabrikat benutzt man sie bis zu acht Jahre.

Bei zwei Dritteln der Neukäufe handelt es sich inzwischen um Beutelstaubsauger. Bis vor kurzem waren die beutellosen Geräte noch beliebter. Sie sammeln den Staub in einer Box und haben dadurch oft eine höhere Saugkraft als die Geräte mit Beuteln, weil diese mit jeder Benutzung an Durchlässigkeit einbüßen. Der Nachteil der Maschinen mit der Box: Während man Beutel einfach wegwerfen kann, muss man die Staubboxen entleeren. Gerade für Hausstauballergiker kann das unangenehm sein, außerdem sammeln sich häufig Schadstoffe im Hausstaub. Für Thomas Müller von der Stiftung Warentest könnte das ein Grund sein, dass sich diese Geräte seit etwa zwei Jahren schlechter verkaufen: „Die Entsorgung ist oft eine sehr staubige Angelegenheit.“

Stiftung Warentest warnt vor Geräten mit hohen Wattzahlen

Von den 15 Staubsaugern, welche die Stiftung Warentest getestet hat, haben nur drei eine Box. Die übrigen sind von Papier- auf Vliesbeutel umgestiegen, denn diese bleiben länger luftdurchlässig. Insgesamt schnitten sechs der getesteten Geräte mit der Note „gut“ ab, weitere sechs bekamen das Prädikat „befriedigend“, als nur „ausreichend“ befanden die Tester zwei Staubsauger. Ganz vorne lag der Miele S4 Ecoline (173 Euro). Er bekam die Gesamtbewertung 2,0 und gute bis sehr gute Noten in den Kategorien Saugen, Handhabung, Umwelt und Haltbarkeit. Allerdings zeigte ein noch preisgünstigerer Staubsauger, der Eio (149 Euro), der insgesamt mit der Note 2,3 abschnitt, von allen Geräten die beste Saugleistung auf dem Teppich.

Laut Thomas Müller waren Teppichböden der Härtetest für die Geräte. Während auf glatten Böden wie Parkett die meisten Staubsauger gute Arbeit leisteten, war das auf Teppich nur bei zwei Staubsaugern der Fall: Neben dem Eio konnte hier lediglich der sehr teure Vorwerk Tiger 260 punkten (948 Euro), ihn gibt es nur im Direktvertrieb. Vor allem bei der Faseraufnahme von Teppichböden – für diejenigen relevant, die ein haariges Haustier besitzen – gab es für die meisten Geräte schlechte Noten.

Grundsätzlich warnt die Stiftung Warentest vor Geräten mit hohen Wattzahlen. Sie haben den größten Energieverbrauch. Die Hersteller wollen hohe Wattzahlen dagegen oft als Zeichen für die außerordentliche Leistung des Geräts verstanden wissen – ein Ergebnis, das der Warentest nicht bestätigen kann: Hier hatte der Eio die beste Saugleistung der Handelsgeräte – und gleichzeitig mit gemessenen 1300 Watt die geringste Anschlussleistung. Von den anderen als „gut“ eingestuften Geräten hatten der Samsung SC8580 (272 Euro) und der Quelle/Privileg (150 Euro) dagegen einen hohen Energieverbrauch.

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