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Wirtschaft: Strafe wegen Preisabsprachen: SGL Carbon zahlt 270 Mill.DM

WIESBADEN (gja/HB).Der Wiesbadener Graphit-Konzern SGL Carbon wird in den USA eine Kartellstrafe von 145 Mill.

WIESBADEN (gja/HB).Der Wiesbadener Graphit-Konzern SGL Carbon wird in den USA eine Kartellstrafe von 145 Mill.Dollar (rund 270 Mill.DM) wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens im Geschäft mit Graphitelektroden zahlen.Dem Unternehmen werden illegale Preisabsprachen mit Konkurrenten zu Lasten von Industriekunden vorgeworfen.Auf die Strafzahlung habe sich die SGL Carbon AG am Montag mit der US-Antitrustbehörde verständigt, teilte das Unternehmen gestern mit.Die US-Untersuchungen gegen die AG und ihre Töchter seien damit beendet.

Die Gesamtstrafe teilt sich auf in 135 Mill.Dollar für die Gesellschaft selbst und 10 Mill.Dollar persönliche Strafe für Vorstandschef Robert Koehler.Mit dieser Regelung verzichte die Behörde auf ein Vorgehen gegen eine Reihe von Einzelpersonen, heißt es.SGL kommentierte die Höhe der Strafe am Dienstag nicht.Die Einigung mit den Behörden beinhalte zwar formal ein Schuldeingeständnis, erklärte ein Sprecher.Das heiße aber nicht automatisch, daß SGL Carbon sich schuldig fühle.Man habe sich zu dieser Lösung entschlossen, um die bereits zwei Jahre währenden Untersuchungen zu beenden und weitere Unwägbarkeiten auszuschließen, heißt es lediglich.An der Börse wurde die Einigung mit der US-Behörde mit einem Kurssprung für die SGL-Aktie begrüßt, die zeitweise um fast 20 Prozent zulegte.Endgültig aufatmen kann SGL Carbon aber keineswegs.Denn noch wird in Europa untersucht, und in den USA sind noch Zivil- und Sammelklagen von Kunden anhängig.Bei diesen Verfahren dürfte es um Forderungen gehen, die die Kartellstrafe noch deutlich übersteigen.

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