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Wirtschaft: Streit um Öl in der Arktis

BP soll russischen Partnern mit Verkauf drohen

London - Im Streit um einen Öl- und Gasdeal in der Arktis droht der britische Energiekonzern BP einem Bericht des „Wall Street Journals“ zufolge mit dem Verkauf der Hälfte seiner Anteile an das russische Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP. Käufer des milliardenschweren Aktienpaketes soll ein Unternehmenskonstrukt mit ausgerechnet dem russischen Staatskonzern Rosneft an der Spitze sein, mit dem BP im russischen Nordpolarmeer nach riesigen Mengen Öl und Gas im Wert von Milliarden Euro bohren will. BP dementierte: „Es gibt keine Absicht das zu tun“, sagte ein Sprecher am Dienstag.

Die Eigner der zweiten Hälfte an TNK-BP, das russische Oligarchen-Konsortium AAR, blockierte den im Januar vereinbarten Arktis-Deal zwischen BP und Rosneft, bevor er Mitte Mai scheiterte. Die Verantwortlichen beim Staatskonzern Rosneft und die Oligarchen von AAR misstrauen sich gegenseitig.

TNK-BP bohrt als Joint-Venture von AAR und BP nach russischem Festlandöl. In der Aktionärsvereinbarung steht, dass BP seine Partner vorher fragen muss, wenn die Briten andere Aktivitäten in Russland planen. Das war vor dem Deal mit Rosneft nicht geschehen.

Würde Rosneft nun bis zu 25 Prozent an TNK-BP übernehmen, wäre BP als Minderheiteneigner einem Bericht der „Financial Times“ zufolge möglicherweise nicht mehr streng an die entscheidende Klausel der Vereinbarung gebunden und könnte den Arktis-Deal eventuell vollenden. Allerdings würden den Briten dann Milliarden-Dividenden aus dem Festlandgeschäft entgehen. dpa

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