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Wirtschaft: Strommarkt: Entscheidung in Spanien

In dem seit einem Jahr andauernden Übernahmekampf um Spaniens viertgrößten Stromversorger Hidroeléctrica del Cantabrico (Hidrocantabrico) ist die Stunde der Entscheidung gekommen. Nach übereinstimmender Meinung der Presse deutet alles darauf hin, dass die mit Unterstützung der Energie Baden-Württemberg (EnBW) vorgelegte Offerte des spanischen Mischkonzerns Ferroatlantica Erfolg haben wird.

In dem seit einem Jahr andauernden Übernahmekampf um Spaniens viertgrößten Stromversorger Hidroeléctrica del Cantabrico (Hidrocantabrico) ist die Stunde der Entscheidung gekommen. Nach übereinstimmender Meinung der Presse deutet alles darauf hin, dass die mit Unterstützung der Energie Baden-Württemberg (EnBW) vorgelegte Offerte des spanischen Mischkonzerns Ferroatlantica Erfolg haben wird. Die Aktionäre von Hidrocantabrico hatten noch bis Monntag um Mitternacht Zeit, sich zu entscheiden. Der Ausgang der Bieterschlacht wird aber erst in einigen Tagen bekannt sein. Spätestens am 21. April muss die Madrider Börsenaufsicht (CNMV) das Ergebnis publik machen.

Ferroatlantica und EnBW hatten 27,3 Euro je Aktie geboten, das konkurrierende Konsortium um die portugiesische Electricidade de Portugal (EdP) und die Sparkasse Cajastur 24 Euro. Der Essener RWE-Konzern als dritter Bewerber war mit seinem Angebot von 26,0 Euro vergangene Woche aus dem Übernahmepoker ausgestiegen. Ferroatlantica und EnBW können allerdings zunächst nur damit rechnen, für knapp zwei Milliarden Euro höchstens 65 Prozent des Hidrocantabrico-Kapitals zu übernehmen, denn den Rest halten bereits EdP und Cajastur. "Ein Pakt zwischen beiden Seiten ist somit unausweichlich", sagen Analysten.

Doch selbst im Erfolgsfall bliebe das Stimmrecht von Ferroatlantica nach den jetzigen Statuten von Hidrocantabrico auf zehn Prozent des Kapitals beschränkt. Für eine Änderung ist in einer Hauptversammlung eine Mehrheit von 75 Prozent nötig. Auch die Regierung in Madrid hat ein Wort mitzureden, denn diese will verhindern, dass ausländische Unternehmen mit staatlicher Beteiligung im spanischen Markt Fuß fassen. Dies gilt für EnBW, bei der die staatliche Electricité de France (Edf) 34,5 Prozent des Kapitals hält, ebenso wie für EdP, wo die Beteiligung des portugiesischen Staates bei 30 Prozent liegt. Angesichts der Warnungen der EU-Kommission vor einer Einmischung halten Analysten ein Veto Madrids allerdings für unwahrscheinlich.

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