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Wirtschaft: Stromwirtschaft will Quote für Storm aus regenerativen Energiequellen

"Öko-Strom" aus erneuerbaren Energiequellen gewinnt Marktanteile. Der Präsident der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW), Heinz Klinger, erklärte am Montag in Berlin, er halte eine Verdopplung des Marktanteils bis zum Jahr 2001 für möglich.

"Öko-Strom" aus erneuerbaren Energiequellen gewinnt Marktanteile. Der Präsident der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW), Heinz Klinger, erklärte am Montag in Berlin, er halte eine Verdopplung des Marktanteils bis zum Jahr 2001 für möglich. Voraussetzung sei jedoch ein verändertes Fördermodell. In einer Fortführung des Stromeinspeisungsgesetzes sehe die Elektrizitätswirtschaft keinen vernünftigen Weg zur Förderung von Strom aus Wasser, Wind, Sonne und Biomasse.

Die Stromversorger hätten 1998 für solchen Strom 530 Millionen Mark mehr zahlen müssen "als er betriebswirtschaftlich gerechnet wert war", sagte Klinger. 1999 würden es wohl knapp 700 Millionen Mark sein. Sinnvoller wäre eine gesetzliche Quote, zu der die Haushalte "grünen Strom" beziehen sollten. Auch der neue Gesetzentwurf von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) bedeute eine Fehlleitung von Ressourcen zu Lasten der Verbundunternehmen, sagte Klinger.

Das Interesse der Verbraucher an Öko-Strom ist VDEW-Angaben zufolge groß. So seien einer Umfrage zufolge 80 Prozent der Deutschen der Ansicht, regenerative Energiequellen sollten stärker genutzt werden. Allerdings seien nur wenige Kunden bereit, für Öko-Strom mehr aufzuwenden, sagte Klinger. Der VDEW plädiere daher für eine gesetzliche Quote. Diese könne zwischen ein und fünf Prozent des eigenen Verbrauchs liegen, wobei letzteres schon als sehr hoch anzusehen wäre.

Die größten Nutzer von erneuerbaren Energien in Deutschland seien die Stromversorger. Die Unternehmen hätten 1998 rund 2,3 Milliarden Mark für diese Energieträger ausgegeben. Die Zahl der Regenerativ-Kraftwerke von Stromversorgern und privaten Betreibern stieg 1998 um 19 Prozent auf 21 700. Der Beitrag der erneuerbaren Energien zur Deckung des Stromverbrauchs in Deutschland stieg um 0,6 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent. Von den Stromversorgern stammten 70 Prozent des gesamten Ökostroms. Die bis 2010 geforderte Verdoppelung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sei in Deutschland nur umsetzbar, wenn der Anteil der Windkraft, Biomasse und Photovoltaik bis dahin verfünffacht werde.

Unterdessen senken Shell und die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) ihren Preis für Ökostrom um 23 Prozent. "newpower"-Strom, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, kostet künftig bei einem Jahresverbrauch von 2000 Kilowattstunden nur noch 763 Mark pro Haushalt. Der Normaltarif liege bei 714 Mark, teilten die HEW am Montag in Hamburg mit. Ziel der Aktion sei es, Ökostrom auch im umkämpften Strommarkt zum Erfolg zu führen.

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