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T-Systems: 1500 Mitarbeiter im Warnstreik

Der Tarifstreit bei der Telekom-Tochter T-Systems hat sich weiter verschärft. Rund 1500 Mitarbeiter beteiligten sich an neuen Warnstreiks in mehreren Bundesländern.

Berlin - Von den Ausständen waren Standorte in sechs Bundesländern, darunter Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main betroffen, wie eine Sprecherin der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mitteilte. Damit sollte der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden, die am Freitag in Bonn die entscheidende Runde der Verhandlungen mit den Gewerkschaften aufnahmen. Dabei geht es um die Forderung nach mehr Lohn und gegen einen drohenden Stellenabbau. Bereits am Donnerstag hatten an kleineren Standorten der Telekom-Tochter etwa 200 Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt.

Allein in Berlin beteiligten sich an mehreren Standorten rund 300 Mitarbeiter an den Arbeitsniederlegungen. Zugleich begann in Bonn für den Bereich T-Systems Enterprise Services die fünfte Verhandlungsrunde. Beim Schwesterbereich T-Systems Business Services soll am Montag in Frankfurt am Main die entscheidende Runde beginnen. Insgesamt betreffen die Verhandlungen nach Gewerkschaftsangaben rund 40.000 Beschäftigte.

Proteste richten sich gegen Stellenabbau

Verdi fordert bei den Verhandlungen sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Warnstreiks richten sich derzeit aber auch gegen einen geplanten Stellenabbau bei T-Systems. Spartenchef Lothar Pauly hatte kürzlich gesagt, bei Business Services fielen demnächst 1600 Stellen zusätzlich weg. Bisher hatte T-Systems lediglich die Streichung von 5500 Stellen angekündigt. Hintergrund der Proteste ist auch die Ankündigung der Telekom, im gesamten Konzern bis 2008 rund 27.000 Stellen zu streichen, vor allem beim Festnetzbereich T-Com. Nach der Ankündigung eines Sparplans fürchten die Arbeitnehmer weitere Einschnitte. Die Details des Sparplans sollen im November bekannt gegeben werden.

Wegen eines starken Preisverfalls in Deutschland strebt die T-Systems-Führung einen Ausbau des internationalen Geschäfts an. So sollen unter anderem Stellen nach Osteuropa oder Indien verlagert werden. T-Systems will bis zum Jahr 2010 rund ein Drittel seines Umsatzes im Ausland machen. Heute liegt der Anteil noch bei knapp unter 20 Prozent. T-Systems Business Services ist für die Betreuung von Geschäftskunden der Deutschen Telekom zuständig, T-Systems Enterprise Services ist der größte IT-Dienstleister auf dem deutschen Markt. (tso/AFP)

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