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Wirtschaft: Talanx wagt den Börsengang

Versicherungskonzern will im Herbst aufs Parkett.

Frankfurt am Main - Der drittgrößte deutsche Versicherungskonzern Talanx macht mit seinen Börsenplänen Ernst. „Wenn die Rahmenbedingungen stabil bleiben, wollen wir noch im Herbst an die Börse gehen“, kündigte Vorstandschef Herbert Haas am Montag an. Nach Informationen aus Finanzkreisen soll der Börsengang binnen vier Wochen über die Bühne gehen, spätestens Anfang Oktober. Das Unternehmen aus Hannover trägt sich bereits seit Jahren mit Plänen für einen Börsengang, eine förmlichen Ankündigung hatte es aber noch nie gegeben.

Das Volumen des Börsengangs soll rund eine Milliarde Euro erreichen. 300 Millionen Euro davon soll der japanische Lebensversicherer Meiji Yasuda beisteuern, der bereits 2010 eine Wandelanleihe in dieser Höhe gezeichnet hatte. Diese soll nun in Talanx-Aktien getauscht werden. Der Rest würde Talanx selbst zufließen. Die Einnahmen will Haas nutzen, um im Ausland, vor allem in Lateinamerika, Zentral- und Osteuropa, zu wachsen.

Im ersten Halbjahr verbesserte Talanx dank des florierenden Auslandsgeschäfts seinen Nettogewinn um zwei Drittel auf 354 Millionen Euro. Der bisherige Alleinaktionär, der HDI Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, bleibt mit einer klaren Mehrheit beteiligt. Der Streubesitz soll den Kreisen zufolge bei maximal 20 Prozent liegen. Damit bräuchte Talanx die Zustimmung der Deutschen Börse, um in den Nebenwerteindex M-Dax aufgenommen zu werden. Talanx wäre der erste klassische Börsengang eines deutschen Unternehmens in diesem Jahr. Viele Börsenkandidaten hatten wegen der unsicheren Aktienmärkte im Zuge der Schuldenkrise ihre IPO-Pläne auf Eis gelegt. rtr

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